"Schwejk ist kein internationaler und vor allem kein ,ewiger', immer wiederkehrender Typus. In ihm findet der Leser nicht ein Stück seiner eigenen, mit Windmühlen kämpfenden und unter Weinen und Lachen sterbenden Romantik wieder. Nein, Schwejk ist das Geschöpf eines ganz bestimmten Milieus, einer ganz bestimmten Zeit. Und zugleich damit wieder ,Geschichte'. Schwejk ist ein Geschöpf des alten Österreich. Er konnte nur in jener Atmosphäre von Borniertheit, Schlamperei, gutmütiger Perfide, anachronistischem Absolutismus und nationaler Unterdrückung entstehen, die den alten Donaustaat charakterisierten. Er konnte nur in einer Zeit, da dieser morsche Staatskadaver in seinen letzten krampfhaften Zuckungen lag, nur im Krieg, zum lächerlichen, blöd verschlagenen Helden werden, an dessen verschmitzter, fatalistischer Sabotage der Staat nicht zuletzt zugrunde ging." (F. C. Weiskopf)
Aufbau-Verlag Berlin und Weimar
1. Auflage 1981
Deutsch von Grete Reiner
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