06 Juni 2023

Manuel da Fonseca: Gesäter Wind

António de Valmurada ist kein Dieb, aber Elias Sobral, der reiche Grundbesitzer, läßt ihn unter falscher Anschuldigung verhaften und einsperren. Seither besteht eine erbitterte Feindschaft zwischen den beiden Männern. António ist entehrt, keiner vertraut ihm mehr, nirgendwo findet er Arbeit. Aber er hat eine Familie zu ernähren, und nach langem, hoffnungslosem Kampf um die nackte Existenz versucht er, eine Wende zu erzwingen. Er schließt sich einer Schmugglerbande an, die bei Nacht und Nebel wertvolle Waren über die Grenze nach Spanien bringt. Nun scheint es aufwärtszugehen. Die Familie wird satt, und António kann sogar sein verfallenes Haus wiederaufbauen. Doch dann nehmen die Dinge einen verhängnisvollen Lauf. Sobral denunziert António de Valmurada erneut. Die Polizei greift ein, es kommt zu Verhören, Verfolgungen und Schießereien, zu einer dramatischen, mit größter Verbissenheit geführten Auseinandersetzung.
Manuel da Fonseca, der zu den bedeutendsten neorealistischen Schriftstellern des gegenwärtigen Portugal gehört, wird mit diesem spannungsgeladenen Buch zum erstenmal den deutschen Lesern vorgestellt.

Der Autor:
Manuel da Fonseca wurde 1911 in Santiago do Cacém, einem Marktflecken in der kargen Provinz Alentejo, geboren. Not und Entbehrung haben sein Werk geprägt und ihm jenen herben und anklagenden Ton gegeben, den wir auch bei Fernando Namora und Aquilino Ribeiro finden. Sein literarisches Debüt gab Fonseca 1940 mit »Rosa dos Ventos« (Windrose) und »Planície« (Ebene), zwei Gedichtbänden, die das Wiedererstehen der sozialen Poesie in Portugal einleiteten. Ihnen folgte 1942 der Erzählungsband »Aldeia Nova« (Das neue Dorf), ein Buch, das wegen seiner gesellschaftskritischen Züge und seiner lebensechten Darstellung einen hervorragenden Platz in der Entwicklung des portugiesischen Neorealismus einnimmt. Von kaum geringerer Bedeutung sind der Roman »Cerromaior« (1943) und der 1952 verfaßte Erzählungsband »O Fogo e as Cinzas« (Feuer und Asche). »Gesäter Wind« (Seara de Vento), 1958 erschienen, ist Fonsecas bisher letztes und reifstes Werk. In ihm verbinden sich soziale Anklage, leidenschaftlicher Gerechtigkeitssinn und kraftvolle Aussage zu einem eindrucksvollen Bild vom Portugal unserer Tage.

Titel der Originalausgabe: SEARA DE VENTO
Aus dem Portugiesischen von Ilse Losa
Einbandentwurf: Karl-Georg Hirsch

Verlag Volk und Welt, Berlin

1. Auflage 1967  

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