Chariton aus Aphrodisias (vermutlich 1. Jahrhundert v. u. Z.) erzählt eine Liebesgeschichte aus Syrakus. Es ist die Geschichte der Kallirhoe, eines Mädchens von edler Herkunft und überragender Schönheit, und des Chaireas, eines gleich edlen, schönen jungen Mannes, der alle übertraf. Nicht lange glücklich vereint, werden die Liebenden durch ein widriges Geschick voneinander getrennt und geraten in einen Strudel gefährlicher Abenteuer. Von ihrer sizilischen Heimat über das Mittelmeer nach Kleinasien verschlagen, gelangen beide, verzweifelt einander suchend, an den persischen Königshof nach Babylon, dann nach Ägypten, bis sie auf Umwegen – über Tyros und Arados in Phönizien und über Paphos auf Zypern – schließlich zurück nach Syrakus finden. Als sie endlich in Liebe und Treue wieder vereint sind, gilt ihr Wunsch einem glücklichen Leben und gemeinsamen Tod. – Es grenzt, an realistischen Maßstäben gemessen, schon an ein Wunder, daß sie so ganz unvorstellbare Gefahren und Notlagen überwinden, ohne den geringsten Schaden an Körper und Seele zu nehmen. Was die rauhe Wirklichkeit in dieser Weise kaum zugelassen hätte, gewährt der antike Romanautor mit leichter Hand, indem er nicht wenig illusionistisch ein Kontrastbild zur Welt der harten Tatsachen entwirft.
Übersetzung aus dem Griechischen und Anmerkungen von Christina Lucke und Karl-Heinz Schäfer
Nachwort von Heinrich Kuch
Mit 20 Federzeichnungen von Wolfgang Teucher
Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig
Reclams Universal-Bibliothek Band 1101
Belletristik | Mit Illustrationen
1. Auflage 1985
Bücher und Schriftsteller, die in der DDR gelesen wurden. Schaut bitte nicht nur danach, ob hier jeden Tag Beiträge auflaufen, nutzt diesen Blog auch wie ein Lexikon. Er ist ein Langzeitprojekt, da ist es sicherlich verständlich, wenn zwischendurch immer mal wieder pausiert wird. Sei es, um nicht die Lust daran zu verlieren, aber auch, weil die Beiträge auch regelmäßig vorbereitet werden müssen. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Stöbern und Erinnern oder neu entdecken.
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