23 August 2023

Claus Hubalek: Unsre jungen Jahre - Tagebuch eines Zwanzigjährigen

Dieses Tagebuch eines Zwanzigjährigen erscheint mir wichtig. Hier sieht man sehr bildhaft das Elend eines jungen Menschen, der in den Krieg geworfen war und eine Ahnung davon hatte, das man etwas gegen ihn tun müßte, aber nicht wußte wie. Daß er nicht hinterher behauptet, damals einen Ausweg gefunden oder auch nur geahnt zu haben, ist gut. Denn es ist ehrlich. Darin zeigt sich ja die Lage, in der sich fast alle Soldaten seines Alters befanden. Vielleicht wird das Lesen seines Tagebuchs manchem das Nachdenken darüber erleichtern, was er nicht wagt anzutasten und nun als einen Stein mit sich trägt, der in der Nacht oder in schweren Stunden erschreckend lebendig wird. Wir älteren, die wir den zweiten Weltkrieg so ganz anders erlebten, können der Jugend nicht so gut helfen, ihre Erlebnisse mit ihren individuell gefärbten Schuldgefühlen zu überwinden. Die Jugend selbst sollte es tun, und daher begrüße ich diese Darstellung. Sehr warm begrüße ich sie. 

(Ludwig Renn im Vorwort)


Verlag Volk und Welt

1. Auflage 1947

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