Vorsicht, Glas!
Bereits vor etwa sechstausend Jahren haben es Menschen verstanden, aus einem Gemenge von hauptsächlich Quarzsand, Soda, Pottasche und Kalkstein einen mehr oder weniger durchsichtigen spröden Werkstoff zusammenzuschmelzen, den wir heute in vielfältigsten Formen und mit unterschiedlichen Eigenschaften als Glas aus unserem Leben kaum mehr wegzudenken vermögen. Vom Trinkglas über Fensterscheibe, Glasperlen, Kristallglas bis zur Glaswatte, Glasseide und Glasfasertapete reicht derzeit das Anwendungsgebiet dieses Werkstoffs, und neue Bereiche zeichnen sich schon ab.
Auch für unsere Versuche zu Selbstgestaltetem steht Glas zur Verfügung. Wir benutzen es in der schlichten Form des Flachglases, der Glasscheibe, und finden uns auch damit ab, daß es in dieser Form wirklich recht spröde ist und mit einer gewissen Vorsicht angefaßt werden muß. Wir wollen uns doch bei unseren Gestaltungsversuchen nicht in die Finger schneiden!
Glas hat laut Lexikon „als erstarrte, unterkühlte Schmelze cine nichtkristalline Struktur und anstelle eines Schmelz- punktes einen breiten Erweichungsbereich“. In diesem Erweichungsbereich läßt es sich leicht auf vielfältige Weise verformen. Es läßt sich beispielsweise in Formen gießen, zu Schalen, Vasen und ähnlichem pressen, es läßt sich walzen, verdrehen, zu Hohlkörpern aufblasen, ja, es läßt sich mittels feinster Düsen zu den haarfeinen Fäden der Glasseide, -watte und -wolle ausziehen. Da für diese Arbeitsgänge jedoch Temperaturen bis zu tausend Grad Celsius und mehr erforderlich sind, wollen wir das alles lieber den Fachleuten der Glasindustrie und den Glasbläsern überlassen. Wir orientieren uns darauf, daß Glas zwar spröde, dafür aber hart und widerstandsfähig ist, daß es beim Walzen oder Ziehen zur Flachglasscheibe eine sehr glatte und dichte Oberfläche erhalten kann und daß es normalerweise klar und durchsichtig ist.
Und damit eignet es sich ganz vorzüglich zum Malen.
Inhalt:
Vorsicht, Glas!
Glas – ein Grund zum Malen
Glas – ein Mittel zum Malen
Gewußt wie
Heiße Farben!
Geknüpft, geklammert und gebunden
Gut gewachst ist halb gewonnen
Eingelegtes
Eingelegtes aus Italien
Kleine Kunstwerke auf orientalisch
Allerlei Plastisches
Der gute Ton
Tönerne Werke
Gegipstes
Umschlag: Erika Wald (unter Verwendung von Zeichnungen des Autors)
Zeichnungen: Erich Löbel
Verlag Neues Leben, Berlin
Ratgeber für junge Leute
1. Auflage 1981
2. durchges. Auflage 1986
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