18 September 2023

Fritz Barthel: Letzte Abenteuer um Karl May

"Das kann man tun in Allemagne?" Monsieur Bonnefont vom Pariser ,Marin' ist tief erschüttert. Der Redaktionschef eines Berliner Weltblattes hat ihm - man schreibt das Jahr 1910 - den noch druckfeuchten Abzug eines Schandprozeß-Berichtes über Karl May zur Weitergabe nach Paris in die Hand gedrückt. Karl May vor den Schranken des Gerichts in Berlin-Charlottenburg! Ja, das konnte man tun! Damals. Kurz vor dem ersten Weltkrieg. Und heute? Haben wir etwas dazugelernt? - Darum dieses Buch.

Ein führender Pressemann aus den Schicksalsstunden Deutschlands hält eine glühende Abrechnung. Er schildert, wie er mit Karl May zusammentrifft. Echte Dramatik liegt darin, wie er den Weg zu seinem ,großen weißen Bruder' findet, dem er schon in der Tertia der Düsseldorfer Fürstenwall-Schule die Treue schwur: Der ,Winnetou' öffnete die lockenden Weiten der Prärie vor seinem geistigen Auge, und die tausend Abenteuer einer modernen Odyssee - jene herrlichen Bände von ,Durch die Wüste' bis zum ,Schut' - nehmen ihn in ihrer menschlich erhabenen Makellosigkeit gefangen. - Eine einmalige Kostbarkeit ist die packende Schilderung von Karl Mays letztem Vortrag 1912 in Wien, der großen Friedensrede "Empor ins Reich der Edelmenschen!"

Ein aufregendes Buch. Ein Stück Weltgeschichte. Große Namen geistern durch die Seiten. Es umspannt einen weiten Bogen: Vom Kaisersohn bis zum Droschkenkutscher, vom Rasenden Reporter bis zum Meister der Verleumdung, vom Chefredakteur bis zum Botenjungen. Und im Hintergrund das unvergessen schöne Berlin. Über allem spannenden Geschehen aber leuchten die Worte Karl Mays in Wien: "Güte ist größer als Gewalt! Milde ist mächtiger als Mord ... Das schönste Wort der Welt ist Liebe...!"

Ustad-Verlag Bamberg 1. Auflage 1955

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