Einbandtext:
Unsere Zeit ist schnellebig, nicht zuletzt im Sport. Wenn Sie, lieber Leser, dieses Buch in den Händen halten, dann ist ein Ereignis bereits wieder Vergangenheit, das die Aktivitäten der Handball-Nationalspieler unseres Landes im Jahr 1981 ganz entscheidend mit prägte – die Weltmeisterschaft Anfang 1982.
Dennoch, das vergangene Jahr im Rückblick bringt natürlich nicht nur Erinnerungen an harte Trainingsstunden. Es hielt für uns und für mich ganz persönliche Erlebnisse bereit, die mir nachdrücklich in Erinnerung bleiben werden. War das Jahr 1980 mit unserem Olympiasieg in Moskau ein unvergeßlicher Triumph der Nationalmannschaft, so zeigten wir diesmal auch mit unserem SC Magdeburg, daß unser Erfolg kein Zufallstreffer war. Im Europacup der Landesmeister gewannen wir in der Entscheidung gegen Kolinska Slovan Ljubljana. Und im Vergleich der Sieger beider EP-Wettbewerbe konnten wir in der BRD TuS Nettelstedt mit 24:19 klar bezwingen.
Wir Magdeburger können kämpfen, ich glaube, das haben wir nicht nur im Europapokal bewiesen. Vom Torwart bis zum Wechselspieler gibt es da bei uns keine Ausnahme. Niemand soll aber nun annehmen, uns würde das so zufallen. Im Gegenteil, jedes Tor, das ich verhindere oder das meine Mannschaftskameraden werfen, ist hart erarbeitet, in Stunden, an denen die Handballfreunde in den Hallen oder an den Bildschirmen naturgemäß keinen Anteil nehmen können.
Um so mehr freut es uns, wenn unsere Leistungen auch immer öfter von Zuschauern in fremden Hallen mit Beifall bedacht werden, wenn die Fans die Lokalbrille absetzen. Wie hoch der Handballsport unseres Landes auch tausende Kilometer von unserer Heimat entfernt geachtet wird, durfte ich 1981 gleich zweimal erfahren. Sowohl in Japan als auch in Mexiko, wo wir mit der Auswahl zu freundschaftlichen Vergleichen weilten, war nicht nur das Interesse am Sport unseres Landes zu spüren, sondern auch auf Schritt und Tritt die Achtung und die Anerkennung, die sich die DDR mit ihren wirtschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Leistungen erwarb. Das machte mich sicherlich nicht zu Unrecht stolz.
Ja, die Zeit zwischen Olympia 1980 und der WM 1982 verging auch für mich in Windeseile. Aber nun auch wieder nicht so schnell, daß ich das 81er Jahr nicht nachhaltig in Erinnerung behalten werde.
Wieland Schmidt
Buchanfang:
Der Einstieg in die achtziger Jahre
Das geschah in den ersten Monaten des vergangenen Jahres, genau am 20. März 1981: Der Brigadier Wolfgang Schmidt überreicht dem Generalsekretär des ZK der SED und Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, Erich Honecker, symbolisch den Schlüssel für das neue Sport- und Erholungszentrum in Berlin. Eine Stätte für den Sport des Volkes und damit für Gesundheit und Wohl des Volkes wurde eingeweiht, womit sich wenige Wochen vor dem X. Parteitag der SED vollzog, was dort noch einmal buchstabengetreu bestätigt wurde.
Dieses bedeutende Ereignis am An fang des Jahres, viel guter Sport mit ausgezeichneten Leistungen der Athleten aus der DDR füllten dieses Jahr aus bis hin zu den Weltmeisterschaften der Turnerinnen und Turner, die an einer würdigen Stätte, im olympischen Moskau, durchgeführt wurden. Am Ende darf man einmal mehr mit Genugtuung feststellen: Dieser Einstieg ist gelungen, in der ganzen Breite des DDR-Sports, ob in der sich immer mehr ausdehnenden Laufbewegung oder bei den Bobpiloten, ob bei den Kinder- und Jugendspartakiaden oder den Weltcups der Leichtathleten – überall. Das stimmt uns optimistisch und zuversichtlich für ein erfolgreiches Jahrzehnt, das wir auf den sportlichen Bereich bezogen weiterhin in diesem Buch nachvollziehen wollen.
Im übrigen: Am 20. März – siehe obiges Datum – des neuen Jahres, des Jahres 1982, wird der jetzt in Berlin beheimatete Tierarzt Dr. Helmut Recknagel 45 Jahre. Er war 1960 zusammen mit Helga Haase erster Olympiasieger in einer wintersportlichen Disziplin, damit der erste Weltmeister der DDR im Skisport. Wie viele sind ihm gefolgt in einem unübertrefflichen Sturmlauf des DDR-Sports? Und viele sollen ihm. folgen – schon 1982!
Es ist das Jahr, das zwischen den Olympischen Spielen liegt, zwischen Lake Placid und Moskau sowie Sarajevo und Los Angeles. Was sich in diesem Jahr an Leistungen anbietet, das wirft schon einen Schatten voraus auf 1984, auch für den DDR-Sport, zumal in vielen Sportarten nach 1980 die Nationalmannschaften neu formiert wurden. Auf sie richtet sich der Blick mit Beginn der 80er Jahre ...
Manfred Seifert
Redaktionskollegium: Werner Berg Jürgen Kapsch Margot Kornhaas Klaus Maluga Manfred Seifert
Sportverlag Berlin
1. Auflage 1982
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