18 Februar 2024

Eberhard Baumann: Bodenfruchtbarkeit im Garten

Einleitung
Über 120 000 ha Fläche unserer Republik werden als Klein-, Haus- und Siedlergärten genutzt. Das sind etwa 2,7 % der insgesamt verfügbaren Ackerfläche oder etwa ebensoviel wie die zur Produktion von Gemüse und Obst für die Marktversorgung genutzte Freilandfläche. Die Klein-, Haus- und Siedlergärten sind damit nicht nur Stätten einer ausgleichenden Freizeitbeschäftigung, der körperlich aktiven Erholung und Entspannung, sondern sie haben auch volkswirtschaftlich große Bedeutung. Durch den Anbau von Gemüse und Obst kann zu einem erheblichen Teil der Bedarf der Freizeitgärtner und ihrer Familien an diesen wert vollen Nahrungsmitteln gedeckt werden. Darüber hinaus werden beträchtliche Mengen nicht selbst benötigter Produkte dem Handel zugeführt und dienen damit einer verbesserten Versorgung der Bevölkerung, insbesondere auch durch eine Erweiterung des Angebotssortimentes. Neben Obst und Gemüse ist ferner der kaum erfaßbare Wert von Blumen aus dem Garten zu berücksichtigen.
Es entspricht den volkswirtschaftlichen Interessen, wenn in dem Beschluß des 5. Verbandstages des Verbandes der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter, dessen über 1,2 Millionen Mitglieder etwa 50 000 ha Bodenfläche unserer Republik nutzen, auch für die kommenden Jahre das Ziel gestellt wird, auf 100 m² Gartenfläche mehr als 100 kg Obst und Gemüse zu erzeugen. Dies ist real und wird in vielen Gärten überboten, wobei bewiesen wird, daß ein schöner Garten zugleich ein produktiver Garten sein kann und muß.
Der Entwicklung der Klein- und Siedlergärten wird in unserer Republik allseitige Beachtung geschenkt. Dies beweisen zahlreiche Beschlüsse der Partei der Arbeiterklasse, staatlicher und gesellschaftlicher Organe und entsprechende Vereinbarungen zur Förderung der Arbeit der Mitglieder des Verbandes der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter.
Zur Erhaltung und Erweiterung des Bestandes an Kleingärten sind u. a. in allen Kreisen langfristige Konzeptionen auszuarbeiten. Die Möglichkeiten zur Futterproduktion sind verstärkt zu nutzen. Das Recht zur Nutzung eines Gartens, gleich welcher Art, schließt zwangsläufig die Pflicht zur produktiven Nutzung des damit überlassenen Bodens ein. Die großen Anstrengungen aller Werktätigen unserer sozialistischen Landwirtschaft und des Gartenbaus um die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit, um die Erhöhung der Produktion dürfen von den Gartenfreunden nicht übersehen werden. Auch sie müssen sich darum bemühen, daß der ihnen anvertraute Boden auf unbegrenzte Zeit hohe Erträge bringt. Dazu ist ein umfassender Komplex von Maßnahmen zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit durchzuführen. Die vorliegende Schrift will all denen, die in ihrer Freizeit einen Garten bebauen, dabei Anleitung und Hilfe geben.
Es soll aber nicht nur dargestellt werden, was zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit im Garten gemacht werden muß, sondern auch wie es gemacht werden muß und warum die einzelnen Maßnahmen notwendig sind; auch soll das Zusammenwirken mit Umweltfaktoren, dem Pflanzenwachstum und mit anderen Aufwendungen im Garten verdeutlicht werden. Es wird versucht, dazu notwendige Grundlagen und Zusammenhänge bewußt einfach und verständlich zu zeigen. Die Anwendung der Erkenntnisse aus dieser Schrift soll dazu beitragen, durch hohe Bodenfruchtbarkeit die Freude an der Gartenarbeit zu erhöhen und zum Nutzen des Gartenfreundes und der gesamten Gesellschaft reiche Ernten zu erreichen.

mit 8 Farbtafeln und 73 Abbildungen im Text
Die Zeichnungen fertigte E. Halwaß, Nossen, nach Vorlagen des Verfassers.
Die Farbtafeln wurden von Gisela Jahrmärker, Berlin, gestaltet.
Die Fotos stellte der Verfasser zur Verfügung.
Umschlaggestaltung: Sieghard Hawemann, Christiane Gottschlich

VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin
Reihe:
Bücher für den Gartennutzer
1. Auflage 1984
2. Auflage 1985

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wichtiger Hinweis

Seit dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Mit der Abgabe eines Kommentars erklärt Ihr euch einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.

Beim Absenden eines Kommentars für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärt ihr euch ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.