07 April 2024

Barry Hines: Und fing sich einen Falken

Klappentext:
Billy Casper, zu Hause und in der Schule ständig der verachtete Prügelknabe, hat sich aus seelischer Not in die Natur geflüchtet und gewinnt im liebevollen Umgang mit Tieren die ihm von den Menschen versagten Erfolgserlebnisse. „Komm, Kes! Komm! Kes, Kes, Kes!“ So ertönt es Tag für Tag auf der Wiese hinter dem Haus der Caspers, wo der Fünfzehnjährige einen jungen Turmfalken abrichtet, den er wenige Monate zuvor unter Lebensgefahr aus einem alten Gemäuer geborgen hat. Vor Jahren noch zog Billy Unruhe stiftend mit gleichaltrigen Burschen durch die Gegend und drohte zu verkommen; denn seit der Vater die Familie verlassen hat, gibt es daheim keine Liebe und Geborgenheit mehr. Die Mutter bringt einen „Onkel“ nach dem anderen mit nach Hause, der ältere Bruder Jud interessiert sich ausschließlich für Mädchen, Alkohol und Wetten. Einzig in dem Englischlehrer Mr. Farthing gewinnt Billy einen aufrichtigen Freund, der seine Liebe zu Kes zu würdigen weiß. Aber sein Glück ist nicht von langer Dauer. Wieder sind es die Dummheit und die Gefühllosigkeit der Erwachsenen, die dem empfindsamen Jungen neue, schmerzhafte Wunden schlagen. Am Ende dieser poesievollen und mit ergreifender Einfachheit erzählten Geschichte aus dem englischen Alltag unserer Tage steht nicht allein die Gewißheit, daß der jugendliche Held die moralische Kraft aufbringen wird, es mit dem Leben aufzunehmen, sondern auch die unaufdringliche Warnung des Autors vor dem wachsenden Verlust an menschlichen Werten in einer von Egoismus und Brutalität beherrschten Gesellschaft.

Barry Hines wurde 1939 als Sohn eines Bergarbeiters bei Barnsley in Yorkshire, England, geboren. Nach Beendigung der Schulzeit war er in mehreren Berufen tätig und studierte drei Jahre lang Körpererziehung am Loughborough Training College. Danach arbeitete er für zwei Jahre als Sportlehrer in London und kehrte dann in seine nordenglische Heimat zurück. Neben seiner beruflichen Arbeit begann Barry Hines, sich schriftstellerisch zu betätigen. Sein erster Roman „The Blinder“, erschien 1966. Er brachte ihm ein Stipendium der BBC ein, das ihm einen dreimonatigen Aufenthalt auf der Insel Elba ermöglichte. Hier begann er mit der Niederschrift des vorliegenden Romans „Und fing sich einen Falken“ (1968). Der von Ken Loach nach dieser Vorlage gedrehte Film „Kes“ errang auf dem Internationalen Filmfestival in Karlovy Vary 1970 den Hauptpreis. Weitere Werke: „Billy's Last Stand“ (1970, als Hörspiel, Fernsehspiel und Bühnenstück bekannt), „Speech Day“ (1972, Fernsehspiel) und „First Signs“ (1972, Roman).

Schutzumschlag: Carl Hoffmann

Titel der Originalausgabe: A KESTREL FOR A KNAVE
Aus dem Englischen von Reinhild und Gunter Böhnke

Verlag Volk und Welt, Berlin
1. Auflage 1973
2. Auflage 1975
3. Auflage 1979

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