06 April 2024

Jürgen Borchert: Die Mühle vom Rothen Strumpf – Nachforschungen über ein Handwerk

Klappentext:
In vielen Märchen und Sagen begeg net uns die Mühle als ein Schauplatz unheimlicher Begebenheiten, und nicht selten scheint der Müller mit dem Teufel im Bunde, wenn es darum geht, die Bauern um den Erlös ihrer Ernte zu prellen. Aber auch vom fröh- lichen Wanderleben, dem Mut und der Findigkeit der jungen Müllerburschen erzählen Volkslieder und Legenden. Einiges von dem, was es mit Mühlen und Müllern alles auf sich hat, hat der Autor hier aufgeschrieben. Am Bei- spiel einer Mühle im mecklenburgi- schen Dabel und ihres wechselvollen Schicksals verfolgt er die Tradition dieses alten Handwerks bis in unsere Tage hinein. Und daß Mühlen nicht nur als technische Denkmale ihren Platz in unserer Landschaft behalten sollten, ist keineswegs die einzige Er- kenntnis, die die Lektüre dieses anck- dotenreichen und unterhaltsam ge- schriebenen Buches mit sich bringt.

Buchanfang:
Was verstehe ich schon von Mühlen! Das war mein erster Gedanke, nachdem ich den Brief gelesen hatte. Gewiß, ich hatte schon von Fritz Döscher gehört; war er doch ein populärer Mann im Bezirk. Man kannte sein Gesicht aus den Zeitungen, seine Stimme aus dem Radio, die Mühle war auch im Fernsehen vorgestellt worden, und Bekannte, die das Glück gehabt hatten, in der Dabeler Mühle das Tanzbein zu schwingen, waren des Lobes voll. Manchmal hatte ich den Meister auch bei Kulturbundsitzungen in der Bezirksstadt gesehen, wenn er, mit der ihm eigenen Überzeugungskraft, von seinem technischen Denkmal «Holländerwindmühle Dabel» sprach und stets hinzufügte: «Produzierendes technisches Denkmal, versteht sich!»
Dann war eines Tages dieser Brief gekommen. «Wir wollen einen Band mit Porträts herausbringen», schrieb der Lektor. Hätten Sie nicht Lust, daran mitzutun? Und das Porträt eines mecklenburgischen Müllermeisters zu schreiben? Es sollte natürlich auch etwas über die Geschichte der Müllerfamilie und der Mühle darin stehen...»
Da steckt ein gewisser Kollege Z. dahinter, dachte ich bei mir und fand das Projekt immerhin interessant.

Schutzumschlag, Zeichnungen und Initialen von Johannes-Christian Rost

Verlag der Nation, Berlin
1. Auflage 1985
2. Auflage 1986
3. Auflage 1986

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