Klappentext:
Daß nicht immer ein Kriminalistenteam im Mittelpunkt stehen muß, wenn es um die Aufklärung eines Verbrechens geht, daß fiktive Fälle der Realität nahe sind und daß es auch in einem sozialistischen Land Möglichkeiten gibt für dunkle Geschäfte, beweist die tschechische Autorin Eva Kačírková in ihren Kriminalerzählungen. Mit Sympathie für ihre Landsleute, jedoch nicht ohne ironischen Unterton, deckt sie Spießertum, Karrieresucht oder Besitzgier auf, die jene in extremen Situationen nicht verbergen können.
Ihre Figuren sind Bürger, die mehr oder minder freiwillig in Affären geraten, aus denen sie sich nur befreien können, indem sie Federn lassen und auch Lehren ziehen müssen.
Kaltblütig wird vor den Augen seines Freundes ein Mann in der Prager Florentina-Bar erschossen; während des Urlaubs einer tschechischen Touristengruppe an der jugoslawischen Adriaküste findet man die Leiche einer jungen Frau am Strand; ein Star des Prager Showgeschäfts wird in seiner Wohnung ermordet und ein Student im Schwimmbecken des Universitätsgeländes erstochen.
Eva Kačírková erzählt fesselnd und hintergründig und versteht es, schillernde Gestalten ins Spiel zu bringen, die in einem ungewöhnlichen Milieu agieren.
Buchanfang:
Tod in der Nachsaison
Der Himmel über dem Meer war noch blau, aber an der linken Seite der Bucht, hinter den grünen Hügeln, näherte sich bereits ein Geschwader schwertonnagiger Wolken. Die Gebirgskette des Lovčen, die den mehrere Kilometer breiten Uferstreifen vom Inland trennte, streckte sich achtzehnhundert Meter steil in die Höhe. Die kahlen, dunklen Felsen wollten offenbar bekräftigen, daß dieses reizvolle Stück Adriaufer zu Recht Montenegro heißt.
An dem halbkreisförmigen Sandstrand sonnte sich eine Handvoll Optimisten, und im seichten Meer planschten einige besessene Wasserfreunde. Der milchige Dunst, der sich vor der Kampfflotte wie ein Rauchvorhang der Sonne näherte, trübte das kobaltblaue Wasser stahlgrau. Vom Meer erhob sich eine frische Brise, kitzelte die Wellen und scherzte mit einigen Badetüchern. Es folgte die Bora. Sie formierte die Wellen zu geordneten Reihen und trieb sie gegen das Ufer. Ein paar verschlafene Schönheiten entzogen schnell ihre Decken dem Zugriff der salzigen Zungen. Einige Wellensüchtige stürzten sich ins Wasser und blickten hoffnungsvoll ins offene Meer. Es erfüllte ihre Erwartungen. Von der Mündung der Bucht wälzten sich schwere Wellen heran, sie bekamen auf dem Uferstreifen spitze Kämme, strauchelten, setzten weiße Schaumkronen auf und attackierten unter Kriegsgebrüll den Strand. ......
Inhalt:
Tod in der Nachsaison - Po sezóně se nevraždí .......... 5
Todeswechsel - Směnka na život .......... 154
Männer sterben nicht für Liebe - Muži neumírají pro lásku .......... 229
Ende des Semesters - Konec semestru .......... 360
Schutzumschlagentwurf: Feliks Büttner
Aus dem Tschechischen von Reinhard Fischer
Verlag Das Neue Berlin, Berlin
1. Auflage 1982
2. Auflage 1983
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