25 November 2024

Alan Marshall: Windgeflüster


Buchanfang:

Die Suche beginnt
Es war einmal vor langer, langer Zeit, da lebten weit hinter den letzten Blechhütten, dort, wo sich die Füchse gute Nacht sagen, ein alter Mann und ein kleiner Junge. Der Alte war als der Krumme Mick bekannt, und der Junge hieß Peter.
Die beiden wohnten in einer Rindenhütte mit zwei Fenstern und einem Rauchfang. Der Wald umschloß ihre Hütte so dicht, daß es einem Hund unmöglich gewesen wäre, im Baumgewirr mit dem Schwanz zu wedeln, geschweige denn zu bellen.
In der Hütte standen zwei Stühle, ein Tisch und zwei Betten. Dann gab es noch einen offenen Kamin mit einer geschwärzten alten Konservendose, die an einer Kette über dem Feuer baumelte. Zaumzeug und Sättel hingen von Haken an der Wand. Auf einem Bild über dem Kamin bäumte sich ein Pferd, auf dem der Krumme Mick saß. In einem Regal standen zwei Bücher, eines über Pferde und das andere über schöne Prinzessinnen. Opossums wohnten im Gebälk über den Betten, und Beuteltiere hatten sich in Höhlen unter dem Fußboden eingenistet.
Der Krumme Mick war der beste Reiter der Welt. Er konnte aufrecht auf einem sich bäumenden Pferd stehen und auf einem Pferd liegen, während es bockte, und er konnte dabei sogar im Sattel bleiben und zwei Tassen Tee austrinken. Er war auf Pferden geritten, die sich so hoch aufbäumten, daß er mit dem Hut die Sterne am Himmel einfangen konnte, und auf Pferden, die so schnell waren, daß sie ihre Brandmale abschüttelten. Er war auf weißen Pferden geritten und auf schwarzen und auf Schecken, ohne jemals abgeworfen zu werden. Der Krumme Mick hatte Peter das Reiten beigebracht.
Peter hatte ein weißes Pferd, das schneller lief als der Wind. Es war schöner als irgendein Vogel und schien Flügel an den Hufen zu tragen. Wenn heftige Gewitter durch den Wald tobten und herabstürzende Wolken mit blitzenden Schwertern über den Lichtungen zusammenstießen, galoppierte Peter durch den Sturm über jeden Blitz, bevor er verschwand. Das weiße Pferd schüttelte den Kopf und wieherte in den Wind. Sein langer Schweif und seine Mähne flogen im Sturm wie Fahnen, und es trug Peter so rasch durch den strömenden Regen, daß ihn kein Tropfen traf. Seine Hufe berührten so leicht den Boden, daß sie die Steppenblumen nicht knickten, wenn sie über sie hinwegstürmten, und die vom Gras gesammelten Wassertröpfchen wie Perlen an jedem Halm haftenblieben.
Einmal brüllte der Südwind: „Heda, Junge auf dem weißen Pferde, das die Blitze überspringt, halt an! Ich möchte mit dir sprechen!“ Seine Stimme klang wie Donner, und er raffte seinen Wolkenmantel um sich, als er aus dem Gewitter heraustrat und sich auf einen Baumstamm setzte.

Inhalt:
Die Suche beginnt .......... 5
Peter lernt Frau Graufell kennen .......... 15
Das Land des Greifenden Grases .......... 30
Frau Graufell kämpft mit dem Riesen .......... 40
Gewitter in der Burg des Riesen .......... 52
Peter und Frau Graufell werden von der Bleichen Hexe gefangengenommen .......... 63
Peter und die Hexe fliegen zum Mond .......... 76
Das Willy-Willy-Männlein .......... 87
Der Kampf mit den Zweifelskatzen .......... 105
Bekanntschaft mit dem Bunyip .......... 116
Die Geschichte des Bunyip .......... 123
Frau Graufells Kampf mit dem Bunyip .......... 130
In der Burg .......... 142
Die Schöne Prinzessin .......... 157
Die drei Aufgaben .......... 168
Der Lügenwettbewerb .......... 175
Die Rückkehr des Willy-Willy-Männleins .......... 184
Feuerfax .......... 192
Die Rückkehr zur Burg .......... 201
Die letzte Aufgabe .......... 207
Peter und Lowana machen Hochzeit .......... 220

Illustrationen von Ruth Knorr
Übersetzung aus dem Englischen von Ernst T. Adler
Originaltitel: Whispering in the Wind
Für Leser von 10 Jahren an

 
Der Kinderbuchverlag, Berlin
1. Auflage 1973

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