Klappentext:
»Oft stieg er auf einen Stuhl und fing an zu predigen. Mutter oder Schwester mußten ihm eine schwarze Schürze umbinden und ein Käppchen aufsetzen. Dabei sah er sehr ernsthaft aus. Wer zugegen war, mußte ihm zuhören, und wenn jemand lachte, wurde er un- willig...« So erzählt Christophine Schiller von ihrem siebenjährigen Bruder Friedrich. Eigentlich wollte er Pfarrer werden, doch es sollte anders kommen: 1773 zwang ihn der württembergische Herzog Karl Eugen, in die »Militärische Pflanzschule«, die spätere Karlsschule, einzutreten. Acht lange Jahre mußte sich der junge Schiller der Willkür des Herzogs unterordnen, aber je mehr er reglementiert wurde und vom wirklichen Leben abgeschlossen war, desto mehr wollte er darüber erfahren. Er las Shakespeare, Lessing und Goethe und begann schließlich, selbst zu schreiben. Im Dezember 1780 konnte Schiller die Militärakademie verlassen. Er wurde Regimentsarzt in Stuttgart. Zwei Jahre später erlebte sein Drama »Die Räuber« die Uraufführung am Mannheimer Theater. Zweimal war Schiller ohne Erlaubnis des Herzogs nach Mannheim gefahren und hatte die begeisterte Aufnahme des Stücks durch das Publikum selbst miterlebt. Bald darauf floh er aus Stuttgart, denn unter Androhung von Strafe war ihm jede weitere schriftstellerische Tätigkeit untersagt worden. Mannheim, Leipzig und Dresden waren die nächsten Stationen seines Lebens. Zwei glückliche Jahre, frei von finanziellen Schwierigkeiten, verlebte er als Gast Christian Gottfried Körners, des Vaters von Theodor Körner, dem Dichter des Befreiungskrieges 1813. Doch es zog Schiller nach Weimar, dem damaligen Mittelpunkt des literarischen Lebens. Sein Wunsch, mit Goethe zusammenzutreffen, erfüllte sich, und es entwickelte sich eine dauerhafte, für die klassische deutsche Literatur so fruchtbringende Freundschaft. 1789 erhielt Schiller eine Professorenstelle ohne Gehalt in Jena. 1799 siedelte er mit seiner Familie – er hatte 1790 Charlotte von Lengefeld geheiratet – nach Weimar über. Obwohl seine Lungenerkrankung immer gefährlicher wurde, arbeitete er unentwegt. Innerhalb eines halben Jahres schrieb er den »Wilhelm Tell«, ein weiteres Drama konnte er nicht mehr vollenden. Am 9. Mai 1805 starb Friedrich Schiller im Alter von nur fünfundvierzig Jahren. Er hinterließ ein reiches und vielgestaltiges Werk, das geprägt ist von der Auseinandersetzung des Dichters mit den Problemen seiner Zeit, vom unermüdlichen Kampf gegen Tyrannei und Unterdrückung, vom Ringen um die Verwirklichung humanistischer Ideen. Die vorliegende Auswahl enthält Gedichte, Balladen, Ausschnitte aus Kabale und Liebe und » Wilhelm Tell«, die Erzählung »Der Verbrecher aus verlorener Ehre« und Briefe.
Inhalt:
5 .............. Das Mädchen aus der Fremde
6 .............. Punschlied
7 .............. Die Teilung der Erde
8 .............. An den Frühling
10 ............ Der Jüngling am Bache
11 ............ Der Verbrecher aus verlorener Ehre Eine wahre Geschichte
36 ............ Die Bürgschaft
42 ............ Der Taucher
49 ............ Brillanten für die Lady - aus »Kabale und Liebe«
52 ............ Der Handschuh - Aus »Wilhelm Tell«
55 ............ 3. Aufzug, 3. Szene
74 ............ 4. Aufzug, 3. Szene
87 ............ An die Freude
Briefe
92 ............ An Christophine Schiller, Neujahr 1784
95 ............ An Charlotte von Lengefeld, 19. August 1788
96 ............ An Charlotte von Lengefeld, 2. September 1788
97 ............ An Körner, 28. Mai 1789
100 .......... An Körner, 1. März 1790
102 .......... An Körner, 22. Februar 1791
104 .......... An Kaspar und Elisabeth Dorothea Schiller, 21. November 1794
106 .......... An Elisabeth Dorothea Schiller, 19. September 1796
108 .......... An Goethe, 21. Juli 1797
109 .......... An Charlotte von Schimmelmann, 23. November 1800
Ausgewählt von Frank Beer
Illustrationen von Wolfgang Würfel
Für Leser von 14 Jahren an
Der Kinderbuchverlag, Berlin
1. Auflage 1984
2. Auflage 1985
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