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Das Weiße Haus und sein Schattenreich
Seit ihrer Gründung im Jahre 1947, seit nunmehr 35 Jahren, gehört die Central Intelligence Agency (CIA) der USA zu den gefährlichsten Störenfrieden der Welt. Seit dreieinhalb Jahrzehnten berät die CIA den jeweiligen Präsidenten der USA und führt in dessen Auftrag oder zumindest mit dessen Wissen und Duldung geheimste Aufträge durch, die generell außenpolitisch gerichtet sind gegen
– die sozialistischen Staaten,
– die internationale Arbeiterbewegung,
– die nationale Befreiungsbewegung und
– die nationalen Interessen der Verbündeten der USA.
Im Auftrag der herrschenden Klasse der USA nimmt die CIA reaktionären Einfluß auf andere Staaten und Persönlichkeiten und wird auch dazu benutzt, kapitalistische Vertragspartner der USA zu kontrollieren und zu disziplinieren.
Innenpolitisch dient die CIA den Imperialisten der USA mit dazu, ihre Macht abzusichern.
Die CIA hat in der Strategie und Taktik der herrschenden Klasse der USA also einen bedeutenden Platz.
Die Rolle, die die CIA im mächtigen Militär-Industrie-Komplex der USA bisher spielen konnte und spielt, ergibt sich nicht zuletzt aus der Machtfülle, die sich beim Präsidenten der USA konzentriert, und der stark bei der CIA monopolisierten Geheimdienstberichterstattung sowie -beratung mit den sich bietenden folgenschweren Manipulierungsmöglichkeiten der Staatsspitze der USA.
Der jeweilige Präsident der USA ist gleichzeitig Regierungschef, Vorsitzender des „Nationalen Sicherheitsrates (NSC)“ und Oberster Befehlshaber der Land-, Luft- und Seestreitkräfte. Die ihm zugeordnete CIA nimmt direkt wie über den NSC bedeutenden Einfluß auf alle die Sicherheits-, Außen- und Militärpolitik betreffenden persönlichen Entschlüsse des Präsidenten.
Bisher ließen sich acht Präsidenten der USA von der CIA beraten und bedienten sich ihrer: darunter je vier Repräsentanten der Demokratischen Partei (der Gründer der CIA Harry S. Truman 1945 bis 1952; John F. Kennedy 1960 bis 1963; Lyndon B. Johnson 1964 bis 1968 und James E. Carter 1976 bis 1980) beziehungsweise der Republikanischen Partei (Dwight D. Eisenhower 1953 bis 1960; Richard M. Nixon 1968 bis 1974; Gerald Ford 1974 bis 1976 und Ronald Reagan seit 1981).
Die Gunst der Wählermassen wechselte häufig zwischen den sich einander beim Regieren ablösenden Parteien des Monopolkapitals der USA. Doch die CIA als von der Öffentlichkeit weitgehend abgeschirmtes Exekutivorgan der maßgeblichen staatsmonopolistischen Interessengruppen wuchs amtlich gefördert ununterbrochen.
Im Interesse der aggressivsten Kreise des Monopolkapitals bestärkte beispielsweise die CIA Präsident Truman 1947, mit dem „Marshall- Plan“ die politische und wirtschaftliche Expansion des amerikanischen Imperialismus in Europa zu unterstützen, förderte sie 1949 die Gründung des gegen die Sowjetunion und die europäischen Volksdemokratien gerichteten NATO-Paktes und veranlaßte ihn schließlich 1950 zur bewaffneten Intervention gegen die Koreanische Demokratische Volksrepublik und auf der chinesischen Insel Taiwan.
1961 wurde die von der CIA organisierte und vom Präsidenten akzeptierte konterrevolutionäre Intervention gegen das sozialistische Kuba bei Playa Girón zerschlagen. Die Blockade Kubas im Herbst 1962 führte an den Rand eines Kernwaffenkrieges. Als Präsident Kennedy aus dieser Niederlage organisatorische Konsequenzen androhte, mußte er bald darauf in Dallas sterben.
1964 drängte die CIA mit ihrer Provokation in der Bucht von Tongking Präsident Johnson zur Bombardierung der Demokratischen Republik Vietnam, 1972 eskalierte Präsident Nixon die Indochinaaggression der USA, die letztlich 1975 dem Volk der USA in der Amtsperiode Präsident Fords die verlustreiche Niederlage im Vietnamkrieg einbrachte.
Die CIA war es, die Präsident Carter riet, sich mit ihrer Hilfe 1976 interventionistisch in die inneren Angelegenheiten der afrikanischen Volksrepublik Angola und seit 1980 noch stärker in die der mittelasiatischen Demokratischen Republik Afghanistan einzumischen.
Lang ist die Liste der in den USA bekanntgewordenen und international festgestellten CIA-Aktionen, die seit 1947 vor allem auch die Teilnahme an
– Verbrechen gegen den Frieden,
– Kriegsverbrechen und
– Verbrechen gegen die Menschlichkeit
enthält.
Allein von 1961 bis Ende der siebziger Jahre hat die CIA der USA sogar nach Washingtoner Berechnungen und Angaben nahezu 900 „größere verdeckte Aktionen“ und „mehrere tausende kleinere Projekte“1 gegen den Fortschritt der menschlichen Gesellschaft zu verantworten.
Die Zeitgeschichte lehrt, daß sich die Aktionen der militanten und aggressivsten Kreise des USA-Imperialismus und die Tätigkeit der CIA stets friedensgefährdend und unmittelbar gegen die Interessen der Völker richteten. ......
1 Behind The Purge at CIA. In: U.S. News and World Report, Washington, 21. November 1977, S. 37.
Inhalt:
Das weiße Haus und sein Schattenreich .. .. .. 2
Europäischer Aufmarsch überseeischer „Kreuzzügler“ .. .. .. 15
USA-Geheimdienste in der BRD .. .. .. 25
Washingtoner Agenten auf dem Westberliner Teufelsberg .. .. .. 34
DDR stoppt aggressive Vorhut .. .. .. 38
Aus dem CIA-Szenarium für Polen .. .. .. 43
Nicht nur „Cobra Ace“ scheiterte in der UdSSR .. .. .. 55
Anführer der Subversion auf der Verliererstraße .. .. .. 60
Umschlaggestaltung: Günter Hennersdorf
Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin
Reihe: Militärpolitik aktuell
1. Auflage 1982
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