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WALDGEMEINSCHAFT FROHER MUT
DIE AMEISENBURG
Wie jeden Morgen herrschte in der Ameisenburg «Unbezwing» auch heute ein geschäftiges Treiben. Die Ammen schleppten die Eier und Larven hinaus in den hellen warmen Sonnenschein. Es war eine schwere und mühselige Arbeit, die junge Ameisenbrut großzuziehen. Den ganzen Tag mußte sie hinausgetragen und hereingebracht, gewendet und gebürstet werden. Und die Larven mußte man obendrein noch wie Wickelkinder füttern. Die Brutpflegerinnen hatten es wahrlich nicht leicht, und die Schweißtropfen kullerten ihnen schon am frühen Morgen über Stirn und Backen. Aber auch die anderen Ameisen legten die Hände nicht in den Schoß. Die Futterversorger sind schon lange losgezogen, und die Bauameisen sammeln abgefallene Fichtennadeln, um damit der Burg ein weiteres Stockwerk aufzusetzen. Die Ameisenmutter ist mit dem Eierlegen vollauf beschäftigt und dies ist auch ihre einzige Aufgabe. So haben die Burgbewohner alle viel zu tun und keine Zeit, genau darauf zu achten, was rundum vorgeht. Und wenn der Wächter Ulax nicht so scharf aufgepaßt hätte, wer weiß, was an diesem Morgen noch alles passiert wäre!
«Sie kommen! Sie kommen schon wieder !» wie ein Wirbelwind fegte er von seinem Horchposten herunter und in die Burg hinein. «Wer?» – «Wo?» – «Was kommt?» riefen alle durcheinander.
«Die Raubameisen!» Seine Fühler bewegten sich aufgeregt hin und her.
O weh!
Der Schreck war groß, aber jede Ameise wußte, was sie in solchen Augenblicken zu tun hatte. Alle Eier und Larven wurden in den untersten Kammern verstaut, und keine einzige Ameise verließ die Burg. Die Tore wurden verrammelt und die Wache verstärkt.
Wo nur die Futterbesorger so lange blieben? Am Ende liefen sie den Räubern geradewegs in die Arme! Wenn nur auch diesmal alles gut endete! Die Ameisen in der Burg waren in Sorge.
Mittlerweile hatten die Futterbesorger Nahrung beschafft und befanden sich bereits auf dem Heimweg.
Sei es, daß sie nicht vorsichtig genug umherspähten oder aber, daß sie alle zu angeregt miteinander plauderten – mit einemmal... «Halt!» Zwei Raubameisen verstellten ihnen den Weg. Die friedlichen Waldameisen waren wie aus den Wolken gefallen und wußten im ersten Schreck gar nicht, was los war. So manche wollte das Weite suchen, aber weit kamen sie nicht, denn hinter jedem Blatt, unter jedem Grashalm lagen Raubameisen auf der Lauer.
«Ergebt euch und kommt mit in unsere Burg, dann geschieht euch nichts», forderte sie der Raubameisen-Häuptling auf.
Inhalt:
WALDGEMEINSCHAFT FROHER MUT .. .. .. 5
DIE AMEISENBURG .. .. .. 5
DIE GESCHICHTE VON ZIRPO, DEM HOLZSCHNEIDER .. .. .. 13
DER WELTREKORD DER SCHNECKE GUM .. .. .. 22
AKTION BORKENKÄFER .. .. .. 28
SPUREN IM WALD .. .. .. 34
DIE MORITAT VON DEN UNERSÄTTLICHEN WEIDMANNSDORFER SPINNEN .. .. .. 45
ALS ES MAIKÄFER REGNETE ... .. .. .. 52
WURMLI AUF WANDERSCHAFT .. .. .. 61
FAMILIE WEISSLICH .. .. .. 70
BEI DEN MUNTEREN LIBELLEN .. .. .. 79
Illustriert von Wladimir Gretschenko
Jugendverlag, Bukarest / Verlag "Meridiane" Bukarest
1. Auflage 1956
2. Auflage 1957
3. Auflage 1959
4. Auflage 1960
5. Auflage 1961
6. Auflage 1963
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