Klappentext:
Eine Torte mit sechzig Kerzen bekommt der Lehrer Jetschowin zu seinem 60. Geburtstag. Hohe Ehrungen werden ihm zuteil. Doch unter der Glückwunschpost befindet sich auch die anonyme Morddrohung eines ehemaligen Schülers, der ihm vorwirft, sein Leben zerstört zu haben, und ihn nun richten und töten will. Die Suche nach dem Briefschreiber löst bei dem Lehrer eine Neusicht seines ganzen Lebens aus. Verdrängte Schatten unbewältigter Vergangenheit tauchen in seinem Bewußtsein auf: seine vorrevolutionäre Jugendfreundin Tanja, die er einst selbstbetrügerisch im Namen der „großen Sache“ verraten hatte. Vielleicht hat auch seine Tochter Vera den Drohbrief geschrieben? Er hatte sie verstoßen, als sie mit sechzehn ein Kind bekam. Jetzt ist sie Vorsitzende der örtlichen Baptistengemeinde. Die bohrende Selbstprüfung entfaltet sich auf verschiedenen Gedanken- und Handlungsebenen zu einem vielschichtigen Lebens- und Zeitbild vom Vorabend der Oktoberrevolution bis heute. Immer hat der Lehrer aufrichtig das Beste gewollt. Aber hat er nicht dadurch Schaden angerichtet, daß er stets den leichtesten Weg wählte? Sich selbst erkennend, fühlt sich der Lehrer wie ein Maulwurf, der plötzlich Sonnenlicht gesehen hat und nun nicht mehr wie gewohnt im Dunkeln weiterleben kann, der aber auch das Licht nicht aushält. Doch darf er wieder den leichten Weg gehen? Wie wird er nach der dramatischen Begegnung mit seinem
Opfer-Richter und der Selbstmordversuchung seine neue Einsicht über das Verhältnis von Ziel, Mittel und Weg weitervermitteln? Was soll er seiner Lieblingsschülerin antworten, die in einem Aufsatz über Iwan den Schrecklichen geschrieben hatte, der Zar habe ein großes Werk verrichtet, Sibirien erobern lassen, daher spiele seine Schuld an der Ermordung „irgendwelcher Beamtenfrauen“ keine Rolle... Tendrjakow, geboren 1923, gestaltet in „Sechzig Kerzen“ von einem neuen Aspekt psychologisch vertieft und historisch umfassender die Problematik seiner vieldiskutierten Novellen zu Erziehungsfragen „Die Nacht nach der Abschlussfeier“ und „Die Abrechnung“.
Schutzumschlag: Horst Hussel
Aus dem Russischen von Thomas Reschke
Titel der Originalausgabe: Шестьдесят свечей
© «Дружба народов», Москва 1980, № 9
Verlag Volk und Welt, Berlin
1. Auflage 1982
Auch erschienen im Buchclub 65
1. Auflage 1982
weitere Ausgaben
Auszug Verlagstext:
Eine Torte mit sechzig Kerzen bekommt der Lehrer Jetschowin zu seinem 60. Geburtstag. Hohe Ehrungen werden ihm zuteil. Doch unter der Glückwunschpost befindet sich auch die anonyme Morddrohung eines ehemaligen Schülers, der ihm vorwirft, sein Leben zerstört zu haben, und ihn nun richten und töten will. Die Suche nach dem Briefschreiber löst bei dem Lehrer eine Neusicht seines ganzen Lebens aus. Verdrängte Schatten unbewältigter Vergangenheit tauchen in seinem Bewußtsein auf: seine vorrevolutionäre Jugendfreundin Tanja, die er einst selbst betrügerisch im Namen der „großen Sache" verraten hatte. Vielleicht hat auch seine Tochter Vera den Drohbrief geschrieben? Er hatte sie verstoßen, als sie mit sechzehn ein Kind bekam. Jetzt ist sie Vorsitzende der örtlichen Baptistengemeinde. Die bohrende Selbstprüfung entfaltet sich auf verschiedenen Gedanken- und Handlungsebenen zu einem vielschichtigen Lebens- und Zeitbild vom Vorabend der Oktoberrevolution bis heute. Immer hat der Lehrer aufrichtig das Beste gewollt. Aber hat er nicht dadurch Schaden angerichtet, daß er stets den leichtesten Weg wählte? Sich selbst erkennend, fühlt sich der Lehrer wie ein Maulwurf, der plötzlich Sonnenlicht gesehen hat und nun ...
Verlag Volk und Welt, Berlin
Reihe: Roman-Zeitung 421 | Heft 4/1985
1. Auflage 1985
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