Buchinfo
Eine "Saga von sexueller Rivalität, von Ehrgeiz, Macht, Protektion, Betrug, Tod und Rache", aber auch "ein modernes Märchen" nennt der in London lebende indische Autor Salman Rushdie, Jahrgang 1947, diesen Roman. Mit verschwenderischer Phantasie zeichnet er das Bild eines fiktiven islamischen Landes, das vom blutigen Machtkampf zweier nach dem höchsten Staatsamt gierender Männer erschüttert wird. Die von brutaler Unterdrückung besonders der Frauen, von religiösem Fanatismus und einem unheilvoll-strengen Sittenkodex geprägten Verhältnisse in Peccavistan führen schließlich zum visionären Kollaps dieser Gesellschaft. Rushdies beißend satirische Darstellung aktueller Entwicklungstendenzen in der islamischen Welt entspringt der Besorgnis über die zunehmende Intoleranz in einem der ältesten Kulturkreise der Erde. Sein Roman führt an die Wurzeln dieser Problematik heran.
Buchbeginn (von einer Penguin-Ausgabe)
In der entlegenen Grenzstadt Q., die aus der Vogelperspektive am ehesten einer missproportionierten Hantel gleicht, lebten einmal drei liebliche und liebende Schwestern. Ihre Namen ... doch ihre richtigen Namen wurden nie benutzt, wie das beste Geschirr im Haus, das nach der Nacht ihrer gemeinsamen Tragödie in einen Schrank gesperrt wurde, dessen Standort allmählich in Vergessenheit geriet, sodass das prunkvolle tausendteilige Service aus den Gardner-Manufakturen im zaristischen Russland zum Familienmythos wurde und sie nach einer Weile nicht mehr so recht wussten, ob es das Geschirr überhaupt je gegeben hatte ... die drei Schwestern, sollte ich ohne weitere Verzögerung bemerken, trugen den Familiennamen Shakil und waren (in absteigender Reihenfolge des Alters) allgemein als Chhunni, Nunnee und Bunny bekannt. Und eines Tages starb ihr Vater.
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