Einbandtext:Cover der 4. Auflage
Seit mehr als sechs Jahrzehnten eingeschlossen in die sterndurchfunkelte Schwärze des Alls, reist eine Gruppe Menschen äonenfernen Weiten entgegen. Unbekannte Formen des Lebens in anderen Sonnensystemen unserer Galaxis zu erkunden – so lautete der Auftrag, mit dem „Messenger“ dereinst von der Erde aus gestartet worden war. Längst schon ist eine zweite Generation geboren und herangewachsen; sie kennt die irdische Heimat nicht und wird sie nie erblicken. Das Gesetz, dem diese Menschen nach dem Willen ihres Kommandanten Ulf Seitz unterworfen sind, ist von unerbittlicher Härte. Nur als Rädchen und Schräubchen sollen sie funktionieren, damit – wann? wo? warum? – ein Gebot erfüllt werden kann, das immer mehr zur inhaltsleeren Formel gerinnt. Doch in einer zugespitzten Konfliktsituation flackert Widerstand auf. Dem verachteten Buckligen Silvio Montalvo und anderen dämmert, daß hier Inhumanes geschieht: ein großes menschliches Ziel verkehrt sich in sein Gegenteil. Da bietet die unverhoffte Landung auf einem erdähnlichen Planeten Gelegenheit, sich in tätiger Auseinandersetzung mit der rätselhaften Umgebung neu zu bewähren, zurückzufinden in ein sinnvolles Dasein. Mannigfache Fährnisse und Abenteuer – von Werner Steinberg zu spannungsvollen Szenen verdichtet – erwarten die Raumfahrer, und am Ende steht die Einsicht, daß sie alle ganz anders werden leben und handeln müssen als bisher.
Buchanfang:
Als Maria Perrault aus dem Tiefenschlaf erwacht, ganz allmählich, als schlendere sie ziellos durch die Gänge des Raumschiffs, erfüllt sie ein unendliches Wohlgefühl. Das kennt sie von den vorausgegangenen Untersuchungen her: Es ist die ungewohnte Empfindung der Schwere, hervorgerufen durch die zarten elektrischen Ströme, die ihren Körper durchpulsten. Doch langsam erlischt das; sie spürt die behutsamen Berührungen der Hände Nikolai Stukalows, des Oberarztes, der die Instrumenten-Kontakte löst; im gleichen Maße wird sie wieder zu der schwebenden Feder, die sie ihr ganzes Leben lang war, wie alle die Menschen um sie her.
Unwillkürlich heben sich ihre Lider. Das erste, was sie erblickt, ist ihr Bauch – er erscheint ihr wie ein Gebirge von Bauch, obgleich er nur zart gewölbt ist. Da weiß sie wieder: Es ist das Kind, in drei Monaten wird sie es gebären.
In ihrem Blickfeld taucht das Gesicht Stukalows auf, ein füllwangiges Gesicht mit ernsten, ruhigen Augen. Zu ihm hat sie mehr Vertrauen als zu Emilio Diop, dem greisen Chef; der jedoch trägt die Verantwortung, er wird die Geburt betreuen. Maria Perrault sucht nach einem Zeichen, einem Augenzwinkern Stukalows vielleicht, dem sie entnehmen könnte, wie die Untersuchung verlaufen ist; aber ein solcher vertraulicher Hinweis bleibt aus, muß ausbleiben, wie sie weiß, denn die Gesetze des Raumschiffs verbieten das, und die Gesetze, die von der ersten Besatzungsgeneration anerkannt wurden, sind unerbittlich, und auch jetzt, in der zweiten Generation, werden sie streng eingehalten.
Nun ist sie hellwach. Sie stößt sich von ihrem Lager ab und beginnt sich anzukleiden. Dabei schweifen ihre Blicke durch den Operationssaal. Auch da gibt es kein tröstliches Zeichen:
Einband: Werner HahnCover der 1. bis 3. Auflage
Greifenverlag zu Rudolstadt
1. Auflage 1978
2. Auflage 1981
3. Auflage 1984
4. Auflage 1988
weitere Ausgaben
Reihe: Roman-Zeitung 359; 1980/2
Umschlag: Klaus Müller
Verlag Volk und Welt, Berlin
1. Auflage 1980
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