Einbandtext:
Insgeheim hatte Lars Ballensten gehofft, daß er den Fall seines in Holland unter Mordverdacht stehenden jugoslawischen Freundes Miodrag Marinkovic schnell werde aufklären können, und Benjamin Benedix, der ihm mit dem Schäferhund Chan zur Hand geht, teilte wie immer die Ansichten des Schweden.
Das freilich war ein handgreiflicher Irrtum. Gewiß: Die Unschuld Miodrags war nach einigen Recherchen bald nachzuweisen. Was aber hatte Miodrag mit der Gelben Rose zu schaffen, die sehr dunklen, jedoch höchst einträglichen Geschäften nachgeht.
Neue Morde geschehen, die Schauplätze des Kriminalromanes führen nun die Detektive auch nach München. Wer aber ist der geheimnisvolle Unbekannte mit der metallischen Stimme, der sich hinter dem poetischen Namen, „Die Gelbe Rose“ versteckt? Und weshalb haben alle Beteiligten eine seltsame Vorliebe für das Gilbert-Becaud-Chanson, „L'impor-tant c'est la rose?“ Erst nach vielen Mühen und Gefahren kommen Ballensten und sein Freund Benjamin hinter das Geheimnis, das manches Interessante aus den Machenschaften sogenannter Emigrantenorganisationen in Westdeutschland enthüllt. Ein Kriminalroman also, der nicht nur Spannung und Turbulenz verspricht, sondern deutlich macht, wie Politik und Verbrechen in der heutigen bürgerlichen Gesellschaft Hand in Hand gehen ...
Buchanfang:
Benjamin Benedix schob den erst halbgeleerten Teller weit von sich, auf dem neben einem ansehnlichen Haufen Kartoffelbrei noch ein völlig intaktes, hübsch in Schinken eingerolltes Würstchen nach Riesengebirgsart vor sich hin träumte.
»Verdammtes Wetter«, knurrte er verdrossen. »Aber dir ist das anscheinend ganz egal«, fügte er hinzu.
Der Vorwurf war an Chan, seinen schwarzbraunen Schäferhund, gerichtet, der neben dem Tisch auf dem Boden lag und wie üblich den schweren Kopf bequem auf die Vorderpfoten gebettet hatte. Er machte tatsächlich einen zufriedenen Eindruck, was freilich bei einem Hund nicht weiter wunder nimmt, der soeben eine volle Schüssel mit Fleichresten aus der Küche des besten Hotels am Platz ausgeschlappt hat.
Benjamin hingegen war in der Stimmung eines Menschen, dessen Erwartungen täglich einen Kopf kürzer gemacht werden. Er war vor acht Tagen bei klirrendem Frost und herrlichstem Winterwetter nach Spindlerův Mlýn gekommen, wo er sich sofort mit Ausdauer dem Skisport widmete. Zwei Tage lang konnte man Benjamin einen glücklichen Menschen nennen, und was das heißt, kann vielleicht nur jemand ermessen, der schon einmal den Steilhang der Hromovka unter seinen Brettern gehabt hat. Doch dann fauchte anhaltendes Tauwetter langsam, aber sicher den Schnee von .....
Schutzumschlag: Rolf F. Müller
Mitteldeutscher Verlag, Halle-Leipzig
1. Auflage 1969
2. Auflage 1970
Berechtigte Ausgabe im Buchclub 65
1. Auflage 1970

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