19 Mai 2020

B. Traven: Das Totenschiff



B. TRAVEN trat unter diesem Namen erstmalig 1926 mit dem Roman „Das Totenschiff" vor die Offentlichkeit. Schon damals verweigerte er jede Auskunft über seine Biografie: „Wenn der Mensch in seinen Werken nicht zu erkennen ist, dann ist entweder der Mensch nichts wert oder seine Werke sind nichts wert."
Travens Seemannsroman, frei von herkömmlicher Romantik, aber voll aufwühlender Kraft, salopp-humorig erzählt und doch von anklägerischer Wucht, schildert eine Fülle ungewöhnlicher Gestalten aus aller Herren Ländern, die mit ihren Papieren den Namen, die Heimat, das Lebensrecht eingebüßt haben und denen die altersmüde „Yorikke" zur letzten Zuflucht wird. Samt ihrem morschen Kahn sind sie vom Reeder dem Untergang geweiht, um die hohe Versicherungsprämie nicht durch unliebsame Zeugenaussagen gefährden zu können. Ausweglos eingepfercht und gnadenlos ausgelaugt, bis sie den Fischen zum Fraß werden, führen sie ein rauhes, heldenhaftes, gequältes und empörerisches Dasein.

Reclams Universal-Bibliothek Nr. 346, 1. Auflage 1967

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