14 Mai 2020

Louis-Antoine de Bougainville: Reise um die Welt



Die berühmten Weltumseglungen von Magalhaes bis Cook stellen ein erregendes Kapitel in der Geschichte der Entdeckungen dar. Die Seefahrer dieser Zeit träumten von einem märchenhaften Südland, das es zu finden galt; erst James Cook bewies, daß dieses Land in bewohnbaren Breiten nicht existierte. Der französische Seefahrer, Wissenschaftler und Schriftsteller Bougainville kam bei seiner Reise um die Welt, die er von 1766 bis 1769 im Auftrag Ludwigs XV. unternahm, dieser Wahrheit sehr nahe. Anlaß für die Unternehmung war die Übergabe der französischen Kolonie auf den Falkland-Inseln an die Spanier - ein politischer Schachzug gegen die englischen Konkurrenten.
Als diese Mission erfüllt ist, wird Bougainville bei einem Aufenthalt in Buenos Aires Zeuge der Jesuitenvertreibung in den spanischen La-Plata-Provinzen. Am Ende einer an Strapazen reichen Fahrt durch die Magalhaes-Straße ankern die Schiffe erst wieder vor Tahiti, wo die Seeleute sich nach anfänglichem Zögern den herrschenden Sitten willig fügen und die ihnen angebotenen Töchter des Landes nicht mehr abweisen. Nachdem sie die paradiesische Insel verlassen haben, beginnt die eigentliche abenteuerliche Entdeckungsreise in die Inselwelt Melanesiens, in deren Verlauf die Schiffe in den gefährlichen Louisiade-Archipel geraten, dort bei Nebel und Regen mit ihren halbverhungerten und an Skorbut erkrankten Mannschaften zwischen Riffen und Bänken herumirren und verzweifelte Anstrengungen unternehmen, einen Hafen zu finden. Endlich treffen sie in Batavia ein. Das Schlimmste ist überstanden. Die Rückkehr in die Heimat um das Kap der Guten Hoffnung wird eine Routinesache sein. Eine letzte Prüfung steht indes noch bevor: heftiger Sturm und eine tobende See an der Küste Frankreichs werden der Fregatte Bougainvilles fast zum Verhängnis und zwingen ihn, im Hafen Saint-Malo Zuflucht zu suchen.

Rütten & Loening Berlin, 2. Auflage 1977

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