
Man schreibt das Jahr 1944. In den Beskiden wird eine kriegswichtige Bahnlinie gebaut. Inmitten von Bergen und Wäldern hausen deutsche und zwangsverpflichtete polnische Streckenarbeiter in einem Zeltlager. Sonntags fahren die Deutschen ins Städtchen, wo man Zigaretten, Bier und Mädchen kaufen kann. Nur Rudek hält sich abseits. Verborgene Wildpfade führen in das versteckte Dorf, wo Martyna wohnt. Keiner aus dem Lager darf wissen, daß er ein polnisches Mädchen liebt, und niemand aus dem Dorf darf ahnen, daß Martynas Freund ein Deutscher ist; denn nicht nur beider Glück, sondern ihr Leben wäre gefährdet.
Harry Thürk lässt in dieser Liebesgeschichte noch einmal einen Abschnitt der jüngsten Vergangenheit lebendig werden. Er weiß ebenso anschaulich wie eindringlich von Menschen zu erzählen, die ihr Schicksal bezwingen, indem sie ihm entgegentreten.
Anfang der sechziger Jahre schrieb Harry Thürk diesen Roman, der Oberschlesien und seine Menschen in schwieriger Zeit zum Thema hat. Packend wird über Schicksale von Grenzlandbewohnern erzählt, über Liebe und Haß, aber auch über die Sehnsucht, ungeachtet von Grenzen und ethnischen Zugehörigkeiten miteinander zu leben.“Das Tal der sieben Monde“ steht thematisch neben Harry Thürks erfolgreichen Romanen „Die Stunde der toten Augen“ und „Sommer der toten Träume“, die er über seine Generation schrieb.
Harry Thürk, heute (1962) 35 Jahre alt, stammt aus einer oberschlesischen Kleinstadt. Er arbeitete bei der Eisenbahn, bis der Krieg ihn aus diesem Beruf riss. 1945 siedelte er nach Thüringen über, wo er, einer alten Neigung folgend, als Journalist und Bildreporter zu arbeiten begann. Daneben schrieb er Kurzgeschichten und Erzählungen. Sein mit dem Zeitgeschehen eng verbundener Beruf, der ihn mit vielen interessanten Menschen und Einzelschicksalen zusammenbrachte, gab ihm reichlich Stoff für seine schriftstellerische Arbeit. So veröffentlichte er im Laufe der letzten zehn Jahre mehrere Romane und eine Anzahl anderer literarischer Arbeiten. Von 1956 bis 1958 arbeitete er in China. Gegenwärtig lebt er in Weimar und ist dabei, das Erlebnis Asiens literarisch auszuwerten. – Demnächst erscheint sein zweiter Malaya-Roman: „Lotos auf brennenden Teichen“.
Verlag Das Neue Berlin, Berlin 3. Auflage, 1962 (1. Auflage 1960)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wichtiger Hinweis
Seit dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Mit der Abgabe eines Kommentars erklärt Ihr euch einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Absenden eines Kommentars für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärt ihr euch ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.