Krieg im Pazifik! Japanische Bomber greifen Pearl Habour an. Sturmtruppen landen auf Malaya. Die britische Kolonialarmee kann nicht standhalten. Singapore fällt. Palmenküsten und Reisfelder, Regenwälder und Mangrovensümpfe werden zu Schauplätzen heißer Kämpfe.
Yang, ein junges Mädchen aus Singapore, eben erst von der Schule in Hongkong heimgekehrt, gerät in den Strudel sich überstürzender Ereignisse. Mit dem Dschunkenfahrer Halisamat flieht sie aus der brennenden Stadt in den Dschungel, in dem sich die ersten Gruppen von Widerstandskämpfern zusammenfinden.
Hier, in der grünen Festung des Regenwaldes, findet Yang neue Gefährten. Der langwierige Kampf gegen die japanischen Eroberer, der nun beginnt, ist hart. Und es fehlt nicht an Verrätern. Da ist das „Bali“, jenes geheimnisvolle Freudenhaus in Kuala Lumpur, da ist Ralph Henderson, der zwiegesichtige britische Offizier des militärischen Aufklärungsdienstes, da sind die kleinen Denunzianten, und da gibt es die Folterkammern der japanischen Sonderpolizei. Doch immer öfter schlägt die im Verborgenen sich bildende Armee zu, in deren Reihen auch Yang steht.
Das junge Mädchen bringt nicht nur den Mut auf, mit der Waffe gegen die Eindringlinge zu kämpfen, es geht auch als Kundschafterin heimlich in die von Truppen wimmelnde Stadt Tanjong Malim. Dort fällt sie in die Hände der Japaner und muss schließlich beweisen, dass sie das Vertrauen ihrer Mitkämpfer verdient, die in den Wäldern um die Stadt zum Angriff auf die ahnungslose Garnison antreten.
Es wird kaum, einen Leser geben, der nach der Lektüre dieses Buches nicht den zweiten Band aufschlägt, der unter dem Titel „Der Wind stirbt vor dem Dschungel“ erschien.
Mit Illustrationen von Horst Bartsch
Verlag Das Neue Berlin, Berlin
1. Auflage 1962
2. Auflage 1963
3. Auflage 1965
4. Auflage 1969
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Das Mädchen stand an die Reling gelehnt und blickte in das Kielwasser des kleinen Küstendampfers, der langsam in die Bucht von Singapore einlief. Zwischen den winzigen Wellen trieben abgerissene Zweige, leere Konservenbüchsen, Papierfetzen und all der andere Unrat, der sich in einem Hafenbecken ansammelt, ehe er nach und nach ins offene Meer gespült wird.
In der Bucht waren die kleinen, bewaldeten Inseln zu erkennen, schlammige, stinkende Höcker, die aus dem Wasser ragten, gesäumt von Mangroven. An den Kais begann die Stadt. Hier waren ihre Bauten niedrig. Windschiefe Holzhütten, meist auf Pfählen über dem sumpfigen Boden errichtet, geflickt mit dem Blech von Benzinkanistern und Reklametafeln. Dann kamen die Lagerhäuser, die langen Schuppen aus Wellblech, die Hafengebäude. Und weit dahinter erhoben sich die Betonkolosse der Stadthäuser. Es waren die Wolkenkratzer der Banken und Handelsniederlassungen, die Hotels und Kaufhäuser. Mächtige steinerne Burgen, hoch aufragend, sprachen sie vom Wohlstand und der Macht derer, die sie erbaut hatten. Die Luft flimmerte in der Hitze, die aus dem steinernen Dschungel aufstieg. Es war später Nachmittag, und obwohl der November nicht gerade der heißeste Monat war, lag stickiger Dunst heiß und feucht, wie eine unsichtbare Glocke, über der Stadt. Erst der nächtliche Regen würde ein wenig Abkühlung bringen.
Der Dampfer, auf dem das Mädchen Yang von Hongkong nach Singapore heimkehrte, war ein kleines holländisches Küstenschiff. Es legte an einem der letzten Kais an, und es wurde nicht so lärmend begrüßt wie die großen, weißen Ozeanriesen aus Europa oder Amerika.
Lief nämlich einer jener Luxusdampfer in den Hafen ein, dann schossen ihm Dutzende von Dschunken und Praue entgegen. Noch bevor die Leinen an Land festgemacht waren, priesen aus den Booten hundert Händler ihre Waren an, erklärten mit heiserer Anreißerstimme die Vorzüge der verschiedenen Hotels und Vergnügungspaläste, beteuerten ihre Fähigkeiten als Reiseführer und luden zum Besuch der Prachtvilla des Tiger-Balm-Königs ein, eines Chinesen, der aus Menthol und verschiedenen anderen Ingredienzen eine Salbe herstellte, die in keinem Laden ganz Asiens je ausging. Dazwischen bettelten halbnackte Kinder um Pennies. Die Reisenden zogen ihre Geldbörsen und warfen ein paar Münzen .....
Broschurausgabe
Umschlaggestaltung: Heinz Ebel
Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin
1. Auflage 1984
2. Auflage 1986
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