16 Juli 2020

Joseph Starobin: 1000 km durch Vietnam



Joseph Starobin besuchte im Frühjahr 1953 als erster Amerikaner das freie Vietnam. Durch dichten Dschungel und über gefahrvolle Gebirgspfade, an Bambushainen und Reisfeldern vorbei reiste er zu Fuß, im Sattel, mit dem Lastwagen. Er lernte die Menschen kennen als Bauern und als Soldaten, beim nächtlichen Straßenbau und in den Fabriken; er traf mit Ho Tschi Minh zusammen, war im Hauptquartier der Befreiungsarmee und fand bestätigt, daß das ganze Volk hinter seiner Regierung und ihrem Führer Ho Tschi Minh steht. Er unterhielt sich mit vietnamesischen Patrioten aus allen Gesellschaftsschichten, vom ehemaligen Sekretär des Kaisers Bao Dai bis zum ungelernten Arbeiter, vom buddhistischen Mönch bis zum Bauern, der sich in dieser Zeit des Kampfes noch selbst vor die Pflugschar spannen muß, um den Acker aufzubrechen. Er sah die ungeheuren Schwierigkeiten, die täglich überwunden werden müssen, sah aber auch die Stärke dieser Menschen, die alles für ihre Freiheit und nationale Unabhängigkeit opfern.
Fünfundachtzig Jahre lang stand Vietnam unter französischer Kolonialherrschaft, und nichts geschah in dieser Zeit, um den Menschen zu helfen. Die Regierung des freien Vietnam hat es trotz der Anspannung aller Kräfte im Kampf gegen die Fremden erreicht, daß ein großer Teil der Bevölkerung jetzt lesen und schreiben kann, daß die Ernteerträge gestiegen sind, daß eine einheimische Industrie entsteht.
Aus eigener Anschauung schildert der Verfasser die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und historischen Verhältnisse des Landes. Er fordert Frieden für Vietnam, für ein Volk, das durch seinen heldenmütigen Kampf vor aller Welt sein Recht auf Unabhängigkeit bewiesen hat.

Deutsch von Roswitha Czollek
Verlag Volk und Welt GmbH, Berlin, 1. Auflage 1954


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