15 Juli 2020

Sibylle Durian: Tagebuch eines Raubritters



In der kleinen Stadt Ritterburg ist so allerhand los. Daran sind die Mädchen und Jungen der 7a nicht ganz unschuldig. Sie haben sich etwas vorgenommen, wozu Tatendrang und Abenteuerlust gehören. Selbst der alte Ritter Lüdecke Wronz muß sein Scherflein dazu beitragen, damit die Kinder ans Ziel ihrer Wünsche gelangen.


So etwas Ähnliches wie ein Vorwort
oder: Wie ich beschloß,
eine Raubrittergeschichte zu schreiben

Es war Herbst, als ich zum ersten Mal in das kleine Städtchen Ritterburg an der Knappe kam.
Ich hatte mich verfahren. Eigentlich wollte ich ganz woanders hin. Aber nun war ich in Ritterburg gelandet. Die Zeit drängte. Ich wollte mich nicht lange aufhalten. Schon lag die Hauptstraße hinter mir, da sah ich in der Ferne eine Ruine aufragen...
Vergessen waren Hast und Eile.
Ich stieg die verfallene Treppe hinauf und stand vor einer alten Burg mit hohen, finsteren Türmen.
Die Festungsmauer war eingefallen. Große, runde Feldsteine lagen umher. Herbstwind trieb bunte Blätter über den Burghof und pfiff mir um die Ohren.
Der Abend dämmerte herauf und hüllte die Burg in ein geheimnisvolles Halbdunkel.
Aus den hohlen Fenstern wuchsen Bäume in den Himmel. Seltsam gespenstisch sah das aus.
An jenem Abend beschloß ich, die Geschichte dieser alten Burg aufzuschreiben.
Ich dachte an eine Abenteuergeschichte, in der finstere Raubritter plündernd und raufend durch das Land ziehen, tollkühne Turniere ausfechten, dann aber von Bauern gefangen werden und in ihrem eigenen Burgverlies schmoren müssen... Aber - lest selbst!
Es ist nämlich eine ganz andere Geschichte geworden...

Der Kinderbuchverlag Berlin, 1975

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