22 September 2020

Werner Steinberg: Die Augen der Blinden


 Drei Menschen, eine Biologin, ein Arzt, ein Computerwissenschaftler, sind ausgezogen auf Erkundungsfahrt ins All, weil sie hoffen, unter außergewöhnlichen Bedingungen, frei von den Bindungen des Erdendaseins, Antwort auf ungelöste Fragen ihres Zusammenlebens zu finden; denn beide Männer begehren die Frau, und diese vermochte die Entscheidung bisher nicht zu fällen.
Jahre nachdem sie den blauen Planeten verlassen haben, landen die drei auf dem Dunkelstern Phi, einem bizarren, kristallenen Himmelskörper, wo unter der Herrschaft des Hierarchen Ssajanohs vernunftbegabte Pelzwesen leben. Im Spannungsfeld zwischen dem Hierarchen, der sie erpreßt, ihm zu Willen zu sein, zwischen dem Wissenschaftler, dessen vernunftgesteuerte Aktivität sie fasziniert, und dem Arzt, der im kreatürlichen Lebensgenuß seine eigentliche Daseinsform erblickt, muß die junge Aria Wann sich entscheiden.
Die Begegnung zwischen Mensch und Dunkelsternwesen macht transparent, daß die Zukunft alle Möglichkeiten für die Entwicklung vielfältiger menschlicher Verhaltensweisen bietet und daß gerade diese Vielfalt die moralischen und ethischen Qualitäten des einzelnen zu einem entscheidenden Prüfstein bei der Partnerwahl macht.

Verlag Das Neue Berlin, 1. Auflage 1973

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