17 November 2020

Panait Istrati: Die Disteln des Baragan


 Panait Istrati (1884-1935). Welches Kind auf dem Baragan wird wohl nicht durch Tausende im Nordost dahinjagende Disteln verlockt, ihnen in unbekannte Weiten zu folgen und in die Welt hinauszuziehen? Dem kleinen Matache geht es jedenfalls so; sein ganzes kurzes Leben lang träumt er schon von diesem Lauf mit den Disteln, wenn er im Sommer versunken die rubinrot leuchtenden samtweichen Distelblüten betrachtet.

Es ist aber auch unerträglich, wenn man jahraus, jahrein nichts als Fisch und immer wieder Fisch essen muß. Und ist es endlich geglückt, mit dem Vater fahren zu dürfen, um diesen langweiligen Fisch zu verkaufen, dann gelangt man auf einen verfallenen Pachthof, um hier noch erbärmlicher zu leben, mit einer Ration Maisbrei, die nicht größer ist als eine Nuß. Eines Tages im Herbst gelingt die Flucht aber doch, mit einem Jungen, der noch ganz blau ist von den Schlägen seines Vaters wegen eines gestohlenen Brotes.

Der Hintergrund dieser Geschichte ist der Bauernaufstand von 1907, dem Istrati als erster ein literarisches Denkmal setzte.

Reclams Universal-Bibliothek Band 380
1. Auflage 1968
Erzählende Prosa
Roman

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