Daniel Defoe (1660 – 1731), der Dichter des „Robinson“, war selbst ein Schiffbrüchiger, sein Lebensweg kaum weniger abenteuerlich als der seines unvergesslichen Helden. Er war Kaufmann, Journalist, Politiker, Spion, Fabrikant, Projektemacher, Agent und vieles andere und hatte so Gelegenheit, das Leben in allen Höhen und Tiefen zu erforschen und auszukosten. Erst gegen Ende seines Lebens begann Daniel Defoe Romane zu schreiben. Neben dem weltbekannten „Robinson Crusoe“ (1719) gilt „Moll Flanders“ (1722) als der bedeutendste.
Das wechselvolle Schicksal der Heldin ist bereits im Untertitel umrissen. Die Geschichte der Dirne und Diebin, die, im Gefängnis geboren, nach zahllosen Verbrechen schließlich wieder ins Gefängnis eingeliefert wird, ist eine soziale Tragödie. Wir spüren in diesem atemberaubenden Lebensbericht das lebendig pochende Herz einer einfachen Frau, die mit den ihr zu Gebote stehenden Mitteln – insbesondere ihrer Intelligenz und ihren weiblichen Reizen – um ihre Existenz in einer feindlichen Umwelt kämpft.
Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig, Band 159
2. Auflage, 1968
Übersetzt von Johann Mattheson, 1723 (1963 bearbeitet)
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