Altfranzösische Liebeslyrik, volksliedhaft schlicht, fröhlich und heiter in den zum Tanz gesungenen Mailiedern
Seht den Mai, den Mai, den lieblichen Mai;
Verwirrt ist mein Sinn;
derb in den Klagen der unglücklich Verheirateten
Was prügelt denn mein Mann
Mich armes Weib!;
traurig und sehnsüchtig in den Kreuzzugsliedern
Schön ist er, den ich mag;
Lieblich bin ich und fein:
Was gabst du Herr uns, sag,
Solch bittrer Trennung Pein?;
unbeschwert in den Pastourellen
Lieb Hirtin, wär’t Ihr bereit
Zu schlafen mit mir Seit an Seit?;
voller Trennungsschmerz in den Tageliedern
Kein größrer Kummer kommt zu mir,
Als wenn der Morgen tritt herfür
Und heißt zu scheiden mich von dir;
Kunstvoll ersonnen und aufgebaut schließlich in den Kanzonen der Troubadours Nordfrankreichs, der sogenannten Trouvères, die streng nach den Gesetzen der höfischen Minne in ihren Liedern um die Gunst der Angebeteten werben.
Reclams Universal-Bibliothek
Belletristik
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