Die Zeit, in der diese kleinen Geschichten entstanden sind, umspannt fast drei Jahrtausende. Hintergründige Weisheit verbirgt sich in den Fabeln und Sprüchen, denen bei flüchtiger Betrachtung bisweilen ein rechter Sinn zu fehlen scheint. Doch es gibt solche Leute tatsächlich: Ein Mann zerschlägt die bronzene Glocke mit dem großen Hammer, um sie besser stehlen zu können, und hält sich dabei vor Schreck die Ohren zu. – Und ein Maler behauptet da, ein Hund, ein Pferd seien viel schwerer zu malen als Götter und Geister, von denen man sich doch nur ein höchst unklares Bild machen könne. – Ob dem wohl der Geduldsfaden gerissen ist, der folgendes Rezept verordnete?: Einen Menschen, der krumm ist, lege man auf ein hartes Brett, ein zweites lege man darüber, dann trete man mehrmals kräftig darauf – und der Mann wird geradegebogen sein. – Eine Nutzanwendung läßt sich aus solchen Ratschlägen aber immer ziehen…
Reclams Universal-Bibliothek Nr. 363, 5. Aufl. 1976
Belletristik
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