03 August 2021

Emil Koraloff: Perunika

Wer ist Perunika, dieses rätselhafte Mädchen? Eines Tages taucht sie in Sofia auf und findet bei dem Lehrer Draganow eine Anstellung und ein Zuhause. Sie ist bildschön, aber sie tut alles, um ihren Charme zu verbergen. Ihre Augen schauen ernst, sie künden von Geheimnissen, die auf Perunika lasten. Warum verbirgt sie ihre Vergangenheit, ihre Herkunft? Und mehr noch: Sie scheint ein Doppelleben zu führen. Vormittags arbeitet sie bei den Draganows, nachmittags betreut sie irgendwo "ihre Tante". Wer mag diese Tante sein? Der Student Ljudmil Draganow, der dem Zauber dieses Mädchens erliegt, folgt eines Tages ihrer Spur, um das Geheimnis zu lösen. Rätsel über Rätsel. Schlaglichtartig erhellt sich dann die tragische Verstrickung einer jungen Frau, die ihre bitteren Lebenserfahrungen überwindet und am Ende ihrer Vergangenheit einen neuen, sinnvollen Anfang findet.

Dem Autor ist hier eine der reizvollsten Frauengestalten der neueren bulgarischen Literatur gelungen. Eine sozialistische Novelle aus unseren Tagen. Eine Liebesgeschichte, zwei Generationen mit ihrem verfehlten und mit ihrem gewonnenen Glück umschließend.


Buchbeginn

Am steil abfallenden Ufer des Kanals standen zwei Frauen. Zu ihren Füßen schoß das Wasser dahin, als habe man ihm den Weg durch die Stadt eben erst freigegeben. Der Tag ging zu Ende, und das milde, rosige Licht des Himmels ließ die Umrisse der sechsstöckigen Gebäude längs der Boulevards weicher erscheinen; die hohen Häuserwände wirkten weniger kompakt und boten mit den blühenden Topfblumen auf den Balkons und in den Fenstern einen freundlichen Anblick.

Verlag der Nation Berlin 1968
Roman für alle, Band 179
Aus dem Bulgarischen von Hartmut Herboth
Einband und Titelvignette: Ingrid Schuppan

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