Eigentlich ist ihm das Reisen zuwider, aber stets aufs neue wird er von den Eindrücken und Begegnungen fasziniert, ganz gleich, ob schöne Frauen in die Postkutsche steigen, die Türme einer Stadt am Horizont auftauchen oder das Meer in seiner ganzen Schönheit zum ersten Male vor ihm liegt. Im Gespräch mit bedeutenden Persönlichkeiten wird er zum angeregten und anregenden Partner. Er bewundert Goethe, wenngleich er die kritische Distanz zu ihm nicht überwinden kann, und findet in Heine nicht nur den verwandten Geist, sondern auch einen der wenigen deutschen Autoren "mit gesundem Menschenverstand".
Venedig, Neapel und Rom, Berlin und Weimar, Paris und London, Athen und Konstantinopel sind die Reisestationen Franz Grillparzers, der mit wenigen Sätzen eine ganze Welt einzufangen, zu charakterisieren, aber auch in Frage zu stellen weiß.
Rütten & Loening Berlin, 2. Auflage 1984
Schutzumschlagentwurf: Gerhard Kruschel
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