Mira von Kühlmann, eine in der BRD und darüber hinaus bekannte Persönlichkeit, die sich besonders um die Friedens-, Frauen- und Sozialarbeit verdient machte und eine aufrichtige Vertreterin der Völkerverständigung und einer echten Alternative zur imperialistischen Politik der BRD ist sowie großen Anteil hat an einer realistischeren Einstellung der BRD-Öffentlichkeit zur DDR, skizziert in diesem Buch ihren Lebensweg, der sie über die Grenzen ihrer Klasse hinausführte.
Ihre Erinnerungen machen deutlich, welche Breite und Tiefe die Friedensbewegung besonders nach dem zweiten Weltkrieg annahm. Aus ihrer zunächst gefühlsmäßig zum Ausdruck kommenden Friedenssehnsucht erreichte sie eine neue Qualität politisch-ideologischer Überzeugungen und konkreten Engagements. Die Klarheit und Hellsichtigkeit, mit denen sie Anfang der fünfziger Jahre Franz Josef Strauß entgegentrat, waren Ausdruck ihrer neuen Haltung. Zugleich wurde diese zur Ausgangsposition eines Denkens und Handelns, die rasch Zeichen der Zeit gerecht wurden.
Als Mira von Kühlmann die Gefahren der Remilitarisierung und des Antikommunismus in der BRD durchschaute, erkannte sie folgerichtig die Bedeutung unseres Friedensstaates und die des Bruderbundes zwischen der Sowjetunion und der DDR. Wenn sie bereits im April 1967 erklärte, daß Deutschlandpolitik jetzt Außenpolitik sei und die DDR-Beziehungen ins Außenamt gehören, dann stand sie mit dieser klaren und weitsichtigen Formulierung auf der Höhe der Aufgaben jener Zeit.
Mira von Kühlmann kam 1953 zu einem Kongreß der Friedensbewegung zum erstenmal zu uns in die DDR – als unsere Freundin. Und das ist sie in bemerkenswerter Kontinuität und Konsequenz bis heute geblieben.
Union Verlag Berlin, 1975
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