Gisela May berichtet in lockerer Folge über ihre Lehr- und Wanderjahre an verschiedenen Bühnen der Republik, über ihre Reifezeit am Deutschen Theater, über Begegnungen mit großen Schauspielern, Musikern, Theaterleuten, die Arbeit am Metropol, an der Staatsoper, am Berliner Ensemble, dem sie nun schon länger als ein Jahrzehnt angehört.
Was sie da mitteilt über Helene Weigel, Hanns Eisler, Paul Dessau, Lucie Höflich, Ernst Busch oder Wolfgang Langhoff, vermittelt den Reiz persönlicher Begegnung, ist einmalig, unverwechselbar.
Gisela May, als Botschafterin einer hochentwickelten Bühnenkultur oft im Ausland, hat mancherlei heimgebracht. Neben Nützlichem für die eigene Theaterarbeit, für Theorie und Lehre, eben auch Impressionen, Anekdoten, Feuilletons, Reiseskizzen. Ihr anhaltend produktives Verhältnis zum Beruf, zur Berufung zeigt sich unter anderem in diesen unkapriziösen, sehr genauen, souveränen Texten.
Da sie um die Gefahren der Schauspieler-Autobiographie - Ich-bezogenheit und mangelnde Objektivierung des oft zufälligen Ausschnitts selbsterlebter Kunstentwicklung - sehr genau weiß, schreibt sie keinen geschlossenen Bericht über eigenes Werden und Arbeiten, sondern notiert in einer lockeren, gleichsam assoziativen Folge Erlebnisse und Begegnungen, die zu unterschiedlichen Betrachtungen herausfordern.
Buchverlag Der Morgen Berlin, 1976, 3., erweiterte Auflage 1982
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