03 Januar 2022

Nancy und Otto Marquardt: Report aus Lima

Peru - dieser Name weckt Erinnerungen an das mächtige Reich der Inka, die Vorstellung von goldstrotzenden Götterbildnissen in düsteren Tempelbauten, von Opferzeremonien und rituellen Tänzen, doch auch von dem Leid der Millionen Indios, die seit der Eroberung des Landes durch die spanischen Konquistadoren in Elend und Unwissenheit ihr Dasein fristen. Peru ist heute ein Land im Aufbruch, es steht an der Schwelle zu einer Zukunft ohne fremde Ausbeuter, ohne Unterdrückung und Bevormundung.
Dieser einstweilen noch zaghafte Neubeginn wird überall sichtbar: in den Hütten der Indios auf dem Altiplano, im Hafen von Callao, in den Minen und Werkhallen, in den Schulen und den Haziendas, in den Köpfen und herzen der Menschen.
Eindrücke, Erlebnisse, Feststellungen - in neunzehn Reportagen ist hier die Gegenwart Perus eingefangen: die atemberaubende Schönheit der Andengipfel und die quirlende Betriebsamkeit der Städte, die menschenfeindliche Öde der Hochflächen und die verwirrende Üppigkeit tropischer Flußlandschaften. Aus jeder Zeile sprechen der Mut, die Kraft und die Zuversicht, die in den Barriados, den Elendsvierteln am Rio Limac, bei Meetings der Landarbeiter, in den Vorzimmern der Behörden spürbar sind - auch wenn oft noch Unrecht, Hunger und Zaghaftigkeit an den Wegrändern, in den verräucherten Kneipen hocken und Skepsis in den Augen der seit Jahrhunderten Hoffenden, Wartenden und immer wieder Enttäuschten stehen.
Der Bericht von einer Reise, die an die Brennpunkte des gesellschaftlichen Lebens in Peru führte und die Autoren mit den unterschiedlichsten Problemen konfrontierte - ein Buch, das auf eindrucksvolle Weise informiert und anrührt.

VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1971

 

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