04 November 2022

Daniel Defoe: Duncan Campbell

"Wenn eine schöne, knospenhafte Jungfrau sich nach einem Gatten sehnte oder eine Witwe mit dem Gedanken umging, es zu wagen, Kinder von einem zweiten Ehemann zu bekommen, wenn eine Haushälterin irgend etwas verloren hatte, was ihrem Herrn gehörte, dann war der junge Duncan Campbell zur Hand. Er war das Orakel, an das man sich wandte." Trotz seiner angeborenen Taubstummheit erobert der Hellseher durch seinen Charme und die Wahrhaftigkeit seiner Voraussagen die Herzen der Londoner Damen und erwirbt sich durch seine klugen Ratschläge die Achtung der geschäftstüchtigen Männer. Bei einigen jedoch wecken seine Erfolge Haß und Neid. Der Scharlatanerie beschuldigt und seines Lebens nicht mehr sicher, verzichtet er auf seine "Karriere" als Wahrsager und ergibt sich dem Müßiggang. Schulden zwingen ihn bald zur Flucht nach Holland und Frankreich; auf abenteuerliche Weise kehrt er schließlich zurück nach England, wo er eine wohlhabende junge Witwe heiratet und seine alte Profession wiederaufnimmt.

Das bewegte Schicksal des historischen Duncan Campbell regte viele Literaten der damaligen Zeit zu eigenen Schöpfungen an, ob Daniel Defoe indes der wirkliche oder alleinige Autor des vorliegenden Buches ist, wird heute mehr und mehr in Frage gestellt.

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar
1. Auflage 1984
Aus dem Englischen übersetzt von Lore Krüger
Mit einem Nachwort von Günther Klotz
Schutzumschlagentwurf: Erich Rohde
 

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