28 Mai 2025

Denis Diderot: Jaques der Fatalist und sein Herr

Klappentext:
Dieser berühmte Roman, in dem Jacques der Fatalist von den mannigfaltigen Liebesabenteuern seines an merkwürdigen Begebenheiten reichen Lebens als Soldat und im Dienste vornehmer Herren berichtet, gehört zu den amüsantesten und geistvollsten Werken der französischen Literatur. Diderot versteht es, die Spannung des Lesers fortgesetzt zu steigern, indem er immer neue Zwischenfälle erfindet, um Jacques in seiner Erzählung zu unterbrechen. Dabei führt er neue Gestalten ein, die ihrerseits wieder Geschichten erzählen, so daß das Ganze zu einem in vielen Facetten funkelnden Spiegel jener Epoche wird, die man als die „galante Zeit“ bezeichnet hat. Aus all diesen Geschichten erhellt, daß das sinnentolle Genußleben des Adels nicht ein Zeichen von Kraft, sondern die letzte Lebensäußerung einer dem Untergang geweihten Herrenschicht ist, deren Angehörige nicht wissen wollen, daß sie nicht ohne Knechte, die Knechte aber sehr wohl ohne Herren bestehen können.

Titel der französischen Originalausgabe: Jacques le fataliste et son maître
Aus dem Französischen übersetzt von W. Chr. S. Mylius (1792)

Schutzumschlagentwurf: Heinz Hellmis

Verlag Rütten & Loening Berlin
Reihe:
BDW - Bibliothek der Weltliteratur
1. Auflage 1963
2. Auflage 1968
3. Auflage 1974
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Neuübersetzung

Der Diener Jacques und sein adeliger Herr, der im Roman nicht mit Namen genannt wird, reisen neun Tage lang durch Frankreich. Zur Unterhaltung tauschen sie Anekdoten aus, diskutieren über philosophische Fragen, über die Willensfreiheit und über Vorherbestimmung, und Jacques erzählt seine Liebesgeschichte. Dabei wird er immer wieder durch unglückliche Ereignisse unterbrochen, die Anlass zu neuen Geschichten bieten, die von Zufallsbekannten erzählt werden, die ihrerseits von unvorhergesehenen Ereignissen unterbrochen werden.
Zusätzlich räsoniert der Erzähler über die Möglichkeiten, die er habe, um die Handlung des Romans zu verändern, reiht Stichpunkte auf, wie er Ereignisse in eine andere Richtung lenken könnte, und er verwickelt schließlich den fiktiven Leser in Diskussionen über den Roman, dessen Protagonisten etc.. Gegen Ende des Romans erfährt der Leser beiläufig, dass die Bezahlung einer Amme, die ein dem Herrn untergeschobenes Kind versorgt hatte, Anlass dieser Reise war, dass Jacques seine verlorene Liebe wiederfindet und dass sich, getreu dem bisherigen Verlauf des Romans, neue Verwirrungen abzeichnen.

Dteutsch und mit einem Nachwort von Christel Gersch
Verlag Rütten & Loening Berlin
Reihe:
BDW - Bibliothek der Weltliteratur
1. Auflage 1981

weitere Ausgaben

Einbandtext:
In "Jaques der Fatalist" erkennt sich Diderot der Philosoph als Diener und träumt davon, daß er der Herr seiner Herren würde, daß alle Diener Herr der Herren würden und er infolgedessen zu einer Welt vordringt, in der es weder Herren noch Diener mehr gibt; er träumt davon, daß er mit seinem Leser machen könne, was er wolle, und er mit ihm in eine Welt gelange, in der jeder ein Liebhaber und Philosoph ist, in eine Welt, die sich endlich lesbar wie ein Buch zeigt, eine große Schriftrolle, die sich entrollt, über deren Abschnitte wir unseren Blick schweifen lassen und in der wir von der Schrecknis des Todes befreit würden, weil wir in der Lage wären, die "Adresse" zu lesen, die nach den Worten Jacques' und seines Hauptmanns ... jede Kugel trägt, die aus einem Gewehrlauf kommt. - Michel Butor

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar
Reihe:
TdW - Taschenbibliothek der Weltliteratur
1. Auflage 1980

weitere Ausgaben


Denis Diderot – Das erzählerische Werk in 4 Bänden

Band 3: Jacques der Fatalist und sein Herr

Rütten & Loening, Berlin
1. Auflage 1979

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Das erzählerische Werk in vier Bänden, im Pappschuber

Band 3: Jacques der Fatalist und sein Herr

Rütten & Loening, Berlin
1. Auflage 1984

 

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