12 März 2023

Anne Geelhaar: Komm lieber Mai und mache ...

Geschichten über Wolfgang Amadeus Mozart, erzählt für Kinder.

SEIN LIEBSTES SPIEL
Die Mutter schob den kleinen Wildfang aus der Küche. „Wolfgang, geh spielen.“
Wolfgang glitt unter ihrem Arm wieder hinein. „Ich spiel ja. Horch!“
Er bewegte zwei kupferne Topfdeckel zueinander. Zuerst ganz behutsam und leise „bim“. Danach etwas kräftiger „bam“. Und dann „bum“.
„Bum bam bim.“
Die Mutter lachte. Und Wolfgang ließ es weiter klingeln und klopfen. Auf Gläsern, Tellern und Brettchen.
„Bum bam bim...“, schlug Wolfgangs Stöckchen am anderen Tag das schmiedeeiserne Gitter am Schloßtor.
„Bum bam... bum bam...“, klapperten für ihn die Stiefelabsätze der Damen und Kavaliere auf dem Buckelpflaster der Bergstadt.
„Bam bim... bam bim...“, plätscherte der Brunnen auf dem Hofplatz.
„Bum bam bim... bim bam bum...“, klimperte Wolf- gang zu Haus auf dem Flügel aus rötlich blinkendem Holz. „Dreiklänge! Unser Wolferl spielt Terzen", staunte die fünf Jahre ältere Schwester Marianne.
Und Vater Mozart beschloß, auch seinem Söhnchen Klavierunterricht zu geben.
Kaum drei Jahre zählte Wolfgang Amadeus damals. Vor mehr als zweihundert Jahren.

Die TERZ ist die Dritte, in der Musik der dritte Ton der Tonleiter. Der kleine Wolfgang wählte bei seinem Spiel auf dem Klavier also nicht den nächstfolgenden, sondern den übernächsten Ton, das klingt hübscher und lustiger.

Das MENUETT ist ein zierlicher Tanz, der zu Mozarts Zeit bei Hofe besonders beliebt war.

Ein KOMPONIST ist ein Künstler, der Musik ersinnt, Töne zu Melodien aneinanderreiht und in Noten aufschreibt.

Der TAKT bestimmt den Rhythmus der Melodie und wird zu Beginn jedes Notenstückes angegeben. Taktstriche begrenzen ihn. Die erste Note nach dem Taktstrich wird betont. So zählst du beim Zweivierteltakt, der eine Zählzeit von zwei Viertelnoten hat: EINS, zwei, EINS, zwei..., beim Dreivierteltakt: EINS, zwei, drei, EINS, zwei drei...

Eine VARIATION ist die Umwandlung einer Melodie - beispielsweise durch Ändern des Taktes, des Tempos oder der Klangfarbe.

Illustrationen von Gertrud Zucker

Der Kinderbuchverlag Berlin

1. Auflage 1971
2. Auflage 1973
3. Auflage 1974
4. Auflage 1978
5. Auflage 1979
6. Auflage 1983
7. Auflage 1988

 

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