„Ich kramte in alten Büchern und Handschriften herum ... Mein Leben verstrich zwischen Künstlerkneipe und mittelalterlichem Kloster. Mehr als alles Lebendige liebte ich einen toten Gott. Vollgesogen mit Staub und Weihrauch, ging ich langsam dem Ende entgegen. Wahrscheinlich wäre ich gestorben. Es begann jedoch der Krieg. Aus der ersten Blutlache erhob sich die Gerechtigkeit und zog die Schönheit zur Verantwortung.“
So Ilja Ehrenburg in der beschwörenden Appellation an sein Alter ego, die diesen Traktat beschließt. 1921 in Brüssel geschrieben, 1922 in Moskau und Berlin erschienen, stellt er den leidenschaftlichen Versuch eines geistreichen Kosmopoliten dar, die ästhetischen Schlußfolgerungen aus der Erfahrung von Krieg und Revolution zu ziehen. Die Begegnung mit den avantgardistischen Kunstströmungen Westeuropas schärfte den Blick für die Errungenschaften des russischen Konstruktivismus, und zwar unmittelbar vor dessen begeisterter Aufnahme in Deutschland. Seinen Ideen ist diese Streitschrift ganz und gar verpflichtet: Kunst und Leben zusammenführen – lautete die Parole!
Inhalt:
Geographiestunden und die Beerdigung Apolls ...... 9
Wie ich an den Toren des Arbat von Metall und vielen anderen Dingen träumte ...... 14
Ein vorsintflutlicher Anblick ...... 21
Eine lehrreiche Geschichte von blamierten Gaunern und klüger gewordenen Kindern ...... 27
Die Revolution in der Kunst und die Revolution im allgemeinen ...... 37
Konstruktion ...... 46
Ich gebe bekannt: Die Industrie hat einen neuen Stil geschaffen ...... 53
Vom Spucken über „Hilfe!“ zum Harakiri ...... 64
Die Architektur die – Skulptur – der Bau von Gegenständen und die dekorative Malerei ...... 71
Lernt, die Bewegung zu bauen! ...... 77
Noch einmal über ein unerwartetes Rendezvous ...... 90
Ein glückliches Kind ...... 98
Das Urteil des Ofensetzers ...... 103
Nachwort ...... 110
Personenregister ...... 126
Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig
Reclams Universal-Bibliothek Band 1311 | Kunstwissenschaften
1. Auflage 1989
Bücher und Schriftsteller, die in der DDR gelesen wurden. Schaut bitte nicht nur danach, ob hier jeden Tag Beiträge auflaufen, nutzt diesen Blog auch wie ein Lexikon. Er ist ein Langzeitprojekt, da ist es sicherlich verständlich, wenn zwischendurch immer mal wieder pausiert wird. Sei es, um nicht die Lust daran zu verlieren, aber auch, weil die Beiträge auch regelmäßig vorbereitet werden müssen. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Stöbern und Erinnern oder neu entdecken.
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