Erich Maria Remarques erstmals 1931 erschienener Roman "Der Weg zurück" ist die Fortführung seines weltbekannten Werks "Im Westen nichts Neues". Die Handlung setzt auf dem Schlachtfeld ein, wo Paul Bäumer, der Held seines berühmten Romans, kurz vorher den Tod fand: wenige Tage vor dem Waffenstillstand 1918 an der Westfront. Die letzten sinnlosen Gefechte bringen immer noch Verluste von Menschenleben. Dann beginnt der Rückzug des geschlagenen Heeres oder dessen, was von ihm übriggeblieben ist: "Alte Leute mit Bärten und schmale, noch nicht Zwanzigjährige, Kameraden ohne Unterschied. Neben ihnen ihre Leutnants, halbe Kinder, aber Führer in vielen Nächten und Angriffen. Und hinter ihnen das Heer der Toten. So ziehen sie vorwärts, Schritt um Schritt, krank, halbverhungert, ohne Munition, in dünnen Kompanien, mit Augen, die es immer noch nicht begreifen können: Entronnene der Unterwelt - den Weg zurück ins Leben." Den Weg zurück ins Leben? Alle Wertvorstellungen, die im Krieg Menschen ohne soziale Unterscheidung, klassifiziert nur durch militärische Ränge, zur "Frontkameradschaft" auf Leben und Tod zusammengeschmiedet haben, erweisen sich in der Nachkriegszeit als fragwürdig, die sozialen Gegensätze brechen verstärkt hervor. Das Fronterlebnis hat die aus "Patriotismus, Ruhmsucht" und "verlogener Romantik" freiwillig in den Krieg gezogenen Jugendlichen zu Männern gemacht, die sich nur auf das Handwerk des Mordens verstehen. "Den Krieg noch in den Knochen", erschießt sich schließlich Georg Rahe auf dem ehemaligen Schlachtfeld, schneidet sich der Syphiliskranke Ludwig Breyer die Pulsadern auf, wird Max Weil bei einer Kundgebung von seinem früheren Oberleutnant umgebracht. Offen bleibt die Zukunft der betrogenen, mißbrauchten "noch Übriggebliebenen": "Eine Generation Hoffnung, Glauben, Willen, Kraft, Können ist hypnotisiert worden, obschon sie in der ganzen Welt die gleichen Ziele hatte!"
Aufbau-Verlag Berlin und Weimar
1. Auflage 1988
bb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wichtiger Hinweis
Seit dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Mit der Abgabe eines Kommentars erklärt Ihr euch einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Absenden eines Kommentars für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärt ihr euch ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.