04 Juni 2023

Evelyn Klengel-Brandt: Reise in das alte Babylon

Babylon – ein Name, der jahrtausendelang die Phantasie der Menschen beflügelt hat. Weltstadt – Hybris – Menetekel!
Was von diesen Vorstellungen entspricht der historischen Wirklichkeit? Was ist Übertreibung? Wie sah das Leben in der Stadt am Euphrat tatsächlich aus? Was hat Babylon der Menschheit an Wissen und Können übermittelt? Die Autorin, wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Staatlichen Museen zu Berlin, kennt die Grabungsstätte aus eigener Anschauung. So kommt zu den Schilderungen der Stadt Hammurapis und Nebukadnezars, zu ihrem Werden und Vergehen, ihrem Handel und Wandel, ihren Rechtsbräuchen und ihrem Kult, das Flair der Archäologin, die aus spärlichen Resten eine intakte Welt zu rekonstruieren weiß.
Es ist, als stünden wir auf dem Turm zu Babel und sähen der Vergangenheit ins Gesicht.

Das Umschlagbild zeigt Löwendarstellungen von der Prunkstraße in Babylon

Buchanfang
AUF DER SUCHE NACH BABYLON
»Also soll Babel, das schönste unter den Königreichen, die herrliche Pracht der Chaldäer, umgekehret werden von Gott wie Sodom und Gomorra, daß man hinfort nicht mehr da wohne, noch jemand da bleibe für und für, daß auch die Araber keine Hütten daselbst machen und die Hirten keine Hürden da aufschlagen; sondern Wüstentiere werden sich da lagern und ihre Häuser voll Eulen sein; und Strauße werden da wohnen, und Feldgeister werden da hüpfen und wilde Hunde in ihren Palästen heulen und Schakale in den lustigen Schlössern, und ihre Zeit wird schier kommen, und ihre Tage werden nicht säumen.«
Diese düstere Weissagung des Propheten Jesaja über das Schicksal der weitberühmten Metropole Babylon ist im Alten Testament überliefert. Sie zeugt zusammen mit vielen ähnlichen Aussprüchen vom Bestehen und vom Untergang jenes Königreiches, das als Inbegriff der Pracht und des Reichtums, aber auch der Sünde und Verderbtheit galt. Viele Begebenheiten, Weissagungen und Sprüche in der Heiligen Schrift des Christentums haben diesen Namen überliefert und sind tief in die Vorstellungswelt unserer abendländischen Kultur eingedrungen. Ja selbst heutzutage sind noch Ausdrücke wie »Sündenbabel« oder »babylonisches Sprachengewirr«, die aus dem Wortschatz der Bibel stammen, lebendig. Durch viele historische Ereignisse – Kriege und Eroberungen – war die Stadt Babylon eng mit dem Schicksal des jüdischen Volkes verbunden. Geschehnisse wie die Wegführung der Bevölkerung Jerusalems in die Babylonische Gefangenschaft erklären die häufige Nennung ihres Namens und die vorwiegend negativen Wertungen und Aussprüche in der Heiligen Schrift.


Inhalt

Auf der Suche nach Babylon ...... 7
Babylon und seine Bewohner ...... 23
Das wirtschaftliche Leben ...... 69
Der König und die Stützen seiner Macht ...... 120
Die Welt der Götter ...... 159
Die Geisteswelt der Babylonier ...... 185
Der Ausklang ...... 241
Anhang ...... 255
Zeittafel ...... 255
Namen von Personen, Göttern und Heroen ...... 259
Sachregister ...... 262
Nachweis der Zitate ...... 264
Literaturverzeichnis ...... 267

Schutzumschlag und Einbandentwurf von Gerhard Stauf

Prisma-Verlag Zenner und Gürchott, Leipzig

1. Auflage 1970
2. Auflage 1971
3. Auflage 1977


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wichtiger Hinweis

Seit dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Mit der Abgabe eines Kommentars erklärt Ihr euch einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.

Beim Absenden eines Kommentars für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärt ihr euch ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.