Die Helden dieser beiden satirischen Erzählungen sind Opfer mütterlicher Intensiverziehung. Unruhig, intelligent, aber ohne Ambitionen, bleiben sie unfähig, ihr Leben zu meistern.
Total verstrickt sich der China-Reisende in eine Kette unglücklicher Zufälle. Gerade er, der kaum einen Satz von Konfuzius gelesen hat, soll vor einem internationalen Gremium über den großen Philosophen sprechen. Nichts, selbst eine perfekte Akupunktur nicht, versetzt ihn in die Lage, diese Aufgabe durchzustehen. Erfolgreich ist er nur als geistiger Vater der Dissertation seiner Geliebten. Der Lohn: sie wird befördert, er bleibt allein zurück.
Mit äußerster Kraftanstrengung rettet sich der geplagte Ich-Erzähler des zweiten Textes nach Bayern, weit fort von seinen drei altjüngferlichen Schwestern und der despotischen Mutter. Er schlägt sich als Sekretär bei einem Insektenforscher durch, bis ihn eines Tages der Tod der Mutter aus seinem Trott reißt. Die hämischen Schwestern verlangen, daß er die Totenrede hält: »Wieso ich?«
Zweimal bundesdeutsches Intellektuellenelend von Michael Krüger (geb. 1943), Schriftsteller und Verleger aus München, tragisch-skurril verpackt, so daß man »trotzdem lacht«.
Verlag Volk und Welt, Berlin
Spektrum Nr. 251
1. Auflage 1989
Bücher und Schriftsteller, die in der DDR gelesen wurden. Schaut bitte nicht nur danach, ob hier jeden Tag Beiträge auflaufen, nutzt diesen Blog auch wie ein Lexikon. Er ist ein Langzeitprojekt, da ist es sicherlich verständlich, wenn zwischendurch immer mal wieder pausiert wird. Sei es, um nicht die Lust daran zu verlieren, aber auch, weil die Beiträge auch regelmäßig vorbereitet werden müssen. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Stöbern und Erinnern oder neu entdecken.
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