Anatoli Kim (geb. 1939) ist Koreaner, in Kasachstan aufgewachsen, heute in Moskau ansässig, ein großes Talent der neuen russischen Literatur – und „einer aus dem großen Geschlecht der irdischen Wesen, die dem Tod und dem Leid mit stolzer Trauer begegnen“. Seine Geschichten, im Banne dieser Gemeinschaft erzählt, rühren an den „dichten Schleier der Zeit“. Menschen sind rastlos unterwegs an den wüsten Rändern des Meeres und der neuen Städte, unbeirrbar auf der Suche nach der „verborgenen Achse“ ihres Lebens ...
Kims Prosa – das ist eine Zeichnung mit einem einfachen, nadelspitzen Bleistift. Eine Zeichnung, peinlich scharf wie von einem japanischen Meister, welche noch die kleinsten Besonderheiten der Materie, der Oberfläche, des Fleisches wiedergibt. Irgendwo daneben aber, nicht deckungsgleich: ein milder farbiger Fleck. Hellblau oder grün oder rötlich oder goldschimmernd. Das Zeichen der Beseeltheit ... Kims Prosa doppelt sich auf magische Weise. Und je genauer, je erbarmungsloser sein Stift das niedere Fleisch ‚herauskehrt’, desto unerschütterlicher glimmt und blinkt nahebei oder etwas weiter im Verborgenen die ‚Seele der Dinge’ – harrend, daß das Fleisch sich selbst verzehre..." (Lew Anninski)
Übersetzt aus dem Russischen von Erich Ahrndt, Waltraud Ahrndt, Günter Dalitz, Alfred Frank, Gisela Frankenberg, Renate Landa, Peter Rollberg und Irene Strobel
Herausgegeben von Peter Rollberg
Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig
Reclams Universal-Bibliothek Band 1310
Belletristik
1. Auflage 1989
Bücher und Schriftsteller, die in der DDR gelesen wurden. Schaut bitte nicht nur danach, ob hier jeden Tag Beiträge auflaufen, nutzt diesen Blog auch wie ein Lexikon. Er ist ein Langzeitprojekt, da ist es sicherlich verständlich, wenn zwischendurch immer mal wieder pausiert wird. Sei es, um nicht die Lust daran zu verlieren, aber auch, weil die Beiträge auch regelmäßig vorbereitet werden müssen. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Stöbern und Erinnern oder neu entdecken.
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