Die Eltern sind geschieden – die Mutter hat einen anderen Mann geheiratet, ausgerechnet den Schuldirektor Himmelangst, und jeden Tag sieht Bärbel Fielow den neuen Mitschüler Hein Himmelangst in der Klasse. Dieser Brillenheini soll den gutmütigen Olaf zufriedenlassen, sonst bekommt er es mit ihr zu tun...
Bärbel Fielow ist ein eigenwilliges Mädchen. Sie wird mit Ereignissen konfrontiert, die wichtige Probleme zwischenmenschlicher Beziehungen berühren. Ihr komplizierter Charakter – hilfsbereit und egozentrisch zugleich – macht es ihr nicht leicht, damit fertig zu werden.
Buchanfang:
Zufrieden lasse ich meine Augen über die Klassenkameraden schweifen. Seid ehrlich: Die haut mächtig auf den Putz, habt ihr gedacht. Als ich euch was erzählt hab von einer Fahrt nach Berlin. In den Ferien. Habt wohl gedacht, Bärbel Fielow hat was am Keks! Für dreißig Figuren Übernachtung besorgen. Wo alle Welt in den Ferien diesen Törn macht. Aber gewußt wie! Und das bleibt mein Geheimnis. Tja, die Übernachtung ist ja nun mal der absolute Knüller. „Geschlafen wird auf einem Wohnschiff“, höre ich gerade Lehrer Grabsow erklären. „Und wenn ihr aufwacht, habt ihr welches Wasser vor Augen?“ Grabsows Stimme klingt so tief, als säße er im Keller. Oder – aber darüber spricht keiner von uns öffentlich – als läge er im Grab. Grabsow muß er auch ausgerechnet heißen. Kein Wunder, daß wir ihn kurz Grab nennen.
„Fängt mit dem Buchstaben S an. Wie unsere Stadt“, versucht Grab Erinnerungen an den Geographieunterricht zu wecken. Ich weiß natürlich Bescheid. Sollen die anderen mal ihren Grips anstrengen. Aber wo nichts ist, ist nichts. So kommt es mir vor. Und irgendwie freue ich mich darüber. Gleich wird Grab seine blaßblauen Augen zur Fensterreihe wenden, mir leicht mit dem Kopf zunicken und sagen..
„Spreewasser!“
Der Ruf kommt von hinten. Von der letzten Bankreihe, genauer gesagt. Gehört einem Brillenträger. Brauch mich gar nicht umzudrehen. Die Stimme kenn ich unter Tausenden heraus. Untrügliches Kennzeichen für mich: Gänsehaut! Jawohl, ich krieg eine Pickelpelle, wenn Hein Himmelangst den Mund aufmacht. Immer ernst und gelassen, der Herr Schüler. .....
Illustrationen von Fred Westphal
Fotos von Horst Glocke
Für Leser von 10 Jahren an
Der Kinderbuchverlag Berlin
1. Auflage 1976
2. Auflage 1977
3. Auflage 1978
4. Auflage 1979
5. Auflage 1981
6. Auflage 1983
7. Auflage 1985
8. Auflage 1989
Verfilmung:
ICH - DANN EINE WEILE NICHTS (1979)
Ein Film des Fernsehens der DDR nach Motiven
des gleichnamigen Kinderbuchs von Hans-Ulrich Lüdemann
Szenarium: Gunter Friedrich
Dramaturgie: Hans-Jürgen Stock
Regie: Gunter Friedrich
Bücher und Schriftsteller, die in der DDR gelesen wurden. Schaut bitte nicht nur danach, ob hier jeden Tag Beiträge auflaufen, nutzt diesen Blog auch wie ein Lexikon. Er ist ein Langzeitprojekt, da ist es sicherlich verständlich, wenn zwischendurch immer mal wieder pausiert wird. Sei es, um nicht die Lust daran zu verlieren, aber auch, weil die Beiträge auch regelmäßig vorbereitet werden müssen. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Stöbern und Erinnern oder neu entdecken.
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