Wie die erzgebirgische Weihnachtspyramide auf ihren kreisenden Stockwerken Raum für allerlei unterschiedliches Leben gibt – für Mensch und Kreatur, für hoch und niedrig, reich und arm, für Bergknappen und Könige, Landvolk und Weise, Hirten und Reiter –, so bat auch dieser weihnachtliche Erzählband von Alfred Otto Schwede Platz für das unendlich weite Feld verschiedenartiger Regungen und Empfindungen, Grundsätze und Absichten, die wohl jedermann in banger oder froher Erwartung der großen Festzeit bestimmen, ja mitunter bedrängen: Mensch und Tier sind die Akteure neben der Krippe, in der das Jesuskind liegt – nicht Statisten sind sie, sondern Antwortende und Handelnde, weil sie sich durch das Wunder der Christgeburt angesprochen fühlen.
Wir lassen uns von Bobumils Hund erzählen, einem australischen Dingo, der der Vater aller Hunde sein soll und seinem Herrn im Weihnachtsgottesdienst eine besondere Art der Treue beweist. Vom Popen Nikolae bören wir, der einen „Harlekin“ als Pflegesohn bat, einen Rebellen und Rumtreiber, der dem Priester das Leben verleidet, doch in der Christnacht die Chance erhält, es seinem Erzieher neu zu schenken. Norwegische Seemannsweihnacht ohne Romantik, aber dank der Fürsorge unbekannter, gleichwohl nicht fremder Menschen eine Weibnacht der Besinnung und Erfüllung. Weihnacht auch des Strafgefangenen und Haftentlassenen – die Kunde vom Frieden Gottes für die Welt gilt allen und hält jeden in der Gemeinschaft, trägt und schützt ihn, ob die alleinstehende Mutter, das behinderte Kind, den einsamen Alten oder die am Heiligen Abend diensttuende Krankenschwester. „Jenseits von damals“ ... Was wäre Weihnachten ohne Rückbesinnung auf frühere Zeiten? Der Schriftsteller begegnet seiner heimlichen Jugendliebe; ein Klumpen Gold beschäftigt den Dorfpfarrer und dessen Frau. „Freude allem Volk“ – selbst dort, wo man Enttäuschung und Ratlosigkeit erwarten dürfte ....
Siebzehn Erzählungen zur Christnacht hat Alfred Otto Schwede (*1915 in Haynsburg) zusammengetragen – Geschichten, deren Handlungen vorwiegend in unserem heutigen Lebensbereich verankert sind und damit die Vielfalt menschlicher Denkweisen und Gewohnheiten berühren. Das einigende Band indes ist die Engelsbotschaft in der Nacht zu Bethlehem, das Wort von der Freude, die „allem Volk widerfahren wird“.
Inhalt:
Bohumils Hund ..... 5
Der Pope und der Harlekin ..... 17
Lieber unbekannter Seemann! ..... 29
Sprecherlaubnis ..... 41
Der Alte und der Neue ..... 53
Freude allem Volk ..... 65
Madame Soraya ..... 75
Du bist ein Engel, ja? ..... 87
Kunigunde und die Lästigen ..... 97
Weihnachtswunsch ..... 113
Jenseits von damals ..... 125
Ein Klumpen Gold ..... 137
Sieglinde ..... 147
Die großen Geschenke ..... 157
Antaras' Weihnachtsschmaus ..... 169
Brief aus Langrode ..... 179
Die Weihnachtspyramide ..... 191
Illustrationen, Schutzumschlag und Einband: Gottfried Herrmann
Evangelische Verlagsanstalt, Berlin
1. Auflage 1980
2. Auflage 1984
3. Auflage 1990
Bücher und Schriftsteller, die in der DDR gelesen wurden. Schaut bitte nicht nur danach, ob hier jeden Tag Beiträge auflaufen, nutzt diesen Blog auch wie ein Lexikon. Er ist ein Langzeitprojekt, da ist es sicherlich verständlich, wenn zwischendurch immer mal wieder pausiert wird. Sei es, um nicht die Lust daran zu verlieren, aber auch, weil die Beiträge auch regelmäßig vorbereitet werden müssen. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Stöbern und Erinnern oder neu entdecken.
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