Gerhard Bodeit (Hrsg.): Mach mich in deinen Armen heiß – Ein Hochzeitsbüchlein

Geliebt wird schon seit vielen tausend Jahren, und seit uralter Zeit wird auch geheiratet (mit und ohne den Segen von Göttern). Also: Mann und Frau reichen einander die Lippen zum Kusse und die Hände zu ewigem Bunde. Und sie steigen fröhlich gemeinsam ins Bett! Ein schöner Brauch, nicht wahr? Um es kurz zu machen: Der Herausgeber dieses Büchleins steht zu derartigen Traditionen, die sich offenbar bewährt haben. Er ist fürs Lieben, fürs Küssen, fürs Heiraten und natürlich für notwendige Vorbereitungen zum Kinderkriegen.
Daß der Aufbau unseres Büchleins solch natürlicher Reihenfolge entspricht, scheint normal. Daß dabei neben ganz modernen Gedanken auch einige altmodische laut werden, liegt wohl ebenso in der Natur der Sache. Wie gäbe es uns sonst ohne unsere Alten, ohne deren Weisheit?
Sie haben allerhand vom Liebes- und Heiratshandwerk verstanden, die wackeren Vorfahren! Aber urteilen Sie selbst. Und machen Sie sich halt das zu eigen, was Ihnen gefällt!
Guter Rat ist immer etwas wert, ähnlich dem, den die junge Braut einst erbat: Ratet mir gut, aber ratet mir nicht ab! Nur keine Angst vor den Mühen des Alltags, der ehelichen Ebenen, nachdem die hohe Zeit der Hochzeit verrauscht ist. Denn: Omnia vincit amor: Liebe besiegt alles!

Zum Verlieben sagten ihre Meinung: Hofman von Hofmannswaldau, Chamisso, Villon. Wogorzki. Bunin, Stendhal; Eheversprechen gaben ab: Balzac, Blei, Seame; Vergnügen am Polterabend und beim Heiraten hatten: Rückert Claudius Bellman, Sostschenko; über eine Hochzeitsnacht schrieben: Goethe Zweig, Ch. Günther, Ovid. Tilgner; und die Mühen und Freuden der Ehe schilderten: Maupassant. Bierbaum, Strittmatter, Aitmatow und andere!

Illustrationen von Peter Israel

Verlag für die Frau, Leipzig
1. Auflage 1985