19 Oktober 2024

Alexander Eliasberg: Ostjüdische Legenden

Klappentext:
Geboren aus Phantasie, frommem Wunschdenken und dem Glauben armer, rechtschaffener Menschen an göttliche Weisheit und Gerechtigkeit, spiegeln diese Legenden in einer naiven, volkstümlichen Erzählweise das Leben der jüdischen Bevölkerung Osteuropas im ausgehenden 18. Jahrhundert wider. Sie entstanden zu einer Zeit, als sich hier die religiöse Bewegung des Chassidismus (Chassid, Chassidim – ›Fromme‹) ausbreitete, die – ausgehend von einem verständlich dargebotenen fast pantheistischen Weltbild – eine Abkehr von den strengen Regeln des Talmudismus und statt dessen eine schlichte, lebensnahe Frömmigkeit predigte. Im Mittelpunkt der nicht selten tragisch-komischen Geschichten stehen die Wundertaten, die das Volk dem geliebten und verehrten Begründer der chassidischen Lehre, Rabbi Israel ben Elieser (um 1698 bis 1760), genannt Baal-Schem-Tow (›Meister des guten Namens‹) und seinen Schülern, den populären Zaddikim, zuschrieb. Dem verdienstvollen Übersetzer russischer und jiddischer Literatur, Alexander Eliasberg (1877-1924), ist es zu verdanken, daß diese schönen, volkstümlichen Legenden gesammelt und ins Deutsche übertragen wurden.
Anatoli L. Kaplan (1902-1980) hat es wie kaum ein anderer Künstler unserer Zeit verstanden, das Leben der jüdischen Bevölkerung, ihren von religiösen Bräuchen geprägten Alltag und ihre rituellen Feste darzustellen, wie er es selbst noch in seiner belorussischen Heimatstadt Rogatschow erlebt hatte. So bilden seine Pastelle, die im letzten Jahrfünft seines Lebens entstanden, ein bildkünstlerisches Pendant zu den Legenden, indem sie wie diese ein poetisch überhöhtes Bild von der Welt der Juden Osteuropas zeichnen.

Inhalt:
Seelenwanderung .......... 7
Auferweckung der toten Braut .......... 11
Wie Baal-Schem ins Heilige Land reisen wollte .......... 15
Seelen der Märtyrer .......... 19
Vom Disputieren .......... 22
Der gefährliche Geburtstag .......... 25
Eine Märtyrerin .......... 28
Blutschande .......... 32
Der vergessene Brief .......... 42
Baal-Schem als Ehestifter .......... 46
Der gottgefällige Tanz .......... 54
Von der Macht des Arztes .......... 60
Starkes Gottvertrauen .......... 63
Die verschmähte Braut .......... 69
Das Gleichnis vom Ofenheizer .......... 75
Das Gebet um Speise .......... 80
Der Prozeß gegen Gott .......... 82
Das Verdienst des Buchbinders .......... 87
Brot für Seelenheil .......... 88
Vom Selbstlob .......... 91
Die wunderbare Lichtanzündung .......... 95
Schwur gegen Schwur .......... 97
»Sollst leben!« .......... 101
Die verkaufte Sünde .......... 103
Die Fürbitte des Trunkenbolds .......... 109
Rabbi Mojsche-Lejb und das verlassene Kind .......... 114
Rabbi Mojsche-Lejbs Trauermusik .......... 116
Von der wahren Gastfreundschaft .......... 117
Die gestohlenen Brautkleider .......... 119
Die drei Geschichten des Rabbi Levi Jizchok .......... 122
Der Gast aus dem Heiligen Lande .......... 129
Verzeichnis der Abbildungen .......... 134

Mit 52 Bildern von Anatoli L. Kaplan
Aus dem Jiddischen übertragen von Alexander Eliasberg

Die Texte wurden der Ausgabe Sagen polnischer Juden, gesammelt und übertragen von Alexander Eliasberg, Verlag Georg Müller München 1916, entnommen.
Die Reproduktion der Pastelle von Anatoli L. Kaplan erfolgte mit freundlicher Genehmigung von Jewgenia Kaplan, Leningrad.

Gustav Kiepenheuer Verlag, Leipzig und Weimar
1. Auflage 1984 [1. - 22. Tsd.]

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