Anschauungsmaterial zum 35. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus
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Der Imperialismus - stete Quelle der Kriegsgefahr
Um die Jahrhundertwende war der Kapitalismus in sein imperialistisches Stadium eingetreten. Ökonomisch ist der Imperialismus, wie Lenin nachwies, Monopolkapitalismus. Die wirtschaftliche und politische Macht konzentrierte sich immer stärker in den Händen einer kleinen finanzkapitalistischen Oberschicht der Bourgeoisie. Die großen Monopole teilten den Weltmarkt unter sich auf. Die Aufteilung der Erde durch die imperialistischen Staaten war vollendet. Mit dem Eintritt des Kapitalismus in das imperialistische Stadium verschärften sich alle Widersprüche dieser Gesellschaftsordnung. Die Ungleichmäßigkeit der ökonomischen und politischen Entwicklung der kapitalistischen Mächte nahm zu, es verschob sich das Kräfteverhältnis zwischen ihnen, und sie begannen, um die Neuaufteilung der Welt zu kämpfen. Durch den Kurs auf imperialistische Eroberung kam es zur Militarisierung des gesamten gesellschaftlichen Lebens. Der Aggressivität nach außen entsprach die Feindschaft gegen die Demokratie im Innern. So brachte die Herrschaft des Monopolkapitals und des Militarismus, des Hauptinstruments zur Expansion und zur Unterdrückung der Werktätigen, die Tendenz zur „Reaktion auf der ganzen Linie“ (W. I. Lenin) her vor.
Die Herrschaft der Monopolbourgeoisie verschärfte den Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit aufs äußerste und geriet in immer schärferen Gegensatz zu den Lebensinteressen der werktätigen Massen. Die antihumanen Züge, die jeder Ausbeuterordnung eigen sind, erfuhren im letzten Stadium des Kapitalismus ihre schärfste Zuspitzung. In maßloser Profit- und Machtgier trat das Monopolkapital alle Menschenrechte mit Füßen, überzog die ganze Erde mit blutigen Raubkriegen und plünderte die Völker erbarmungslos aus. Der Imperialismus wurde zum Hemmnis für die ungehinderte Entfaltung der Produktivkräfte. Das kapitalistische Gesellschaftssystem hatte seine historische Funktion erfüllt; die Ablösung des Kapitalismus durch den Sozialismus war herangereift. Auf die Tagesordnung der Geschichte traten der Sturz der Monopolherrschaft und die Errichtung der politischen Macht der Arbeiterklasse, die Beseitigung der kapitalistischen und die Schaffung sozialistischer Produktionsverhältnisse. Der Imperialismus ist der Vorabend der proletarischen Revolution.
Geschichte der SED. Abriß
Anfang August 1914 begann der erste Weltkrieg. Er erwuchs aus den Widersprüchen des Imperialismus. Er ergab sich unvermeidlich aus dem einander entgegengesetzten Drang imperialistischer Mächte nach Expansion, nach Raub fremder Gebiete und Naturschätze, nach einer Neuverteilung der Macht- und Einflußsphären. Seit langen Jahren hatte sich der Krieg angekündigt: im Rüstungswettlauf der imperialistischen Großmächte, in politischen Zusammenstößen, in lokalen militärischen Konflikten, in der Bildung imperialistischer Mächtegruppen. Am entschiedensten hatten die deutschen Monopolherren und Militaristen zum Kriege getrieben. Vom Anfang des 20. Jahrhunderts an hatte das imperialistische Deutschland ökonomisch erst den französischen und dann den britischen Imperialismus überflügelt. Bei der Aufteilung der Welt zu spät gekommen, drängte es besonders aggressiv und rücksichtslos nach einer Neuaufteilung der Erde, die seiner gewachsenen ökonomischen Kraft entsprechen sollte.
Der Weltkrieg war von allen Seiten ein ungerechter, imperialistischer Eroberungskrieg. Als Hauptkräfte standen sich Deutschland und Österreich-Ungarn einerseits, England, Frankreich und Rußland, Japan und später Italien und die USA andererseits gegenüber. Die weltweite militärische Auseinandersetzung der imperialistischen Mächte bürdete den Volksmassen in den am Krieg beteiligten Ländern große Opfer und Entbehrungen auf, während sie die Macht des Rüstungskapitals stärkte und dessen Profite ins unermeßliche emporschnellen ließ. Damit brachte der Krieg das zutiefst menschenfeindliche Wesen des Imperialismus kraß zum Ausdruck.
Geschichte der SED. Abriß
Vordere Umschlagseite: unter Verwendung eines Ausschnittes aus dem Gemälde „Sieg. Der Reichstag ist eingenommen" von P. A. Kriwonogow
Hintere Umschlagseite: unter Verwendung eines Plakates von 1950
Bild- und Textredaktion: Peter Bachmann, Karl-Heinz Pech und Renate Weber
Dietz Verlag, Berlin
1. Auflage 1980
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