Klappentext:
Seit mehr als tausend Jahren stehen sich das Hochdeutsche und das Niederdeutsche gegenüber, und – sieht man einmal von der Zeit der mittelniederdeutschen Literatursprache ab – in dieser langen Zeit hat das Hochdeutsche unter ständig wechselnden Kommunikationsbedingungen und daher auch mit wechselnder Intensität auf das Niederdeutsche eingewirkt... heute, nach mehr als tausendjähriger Auseinandersetzung mit dem Hochdeutschen hat das Niederdeutsche in der DDR eine neue Qualität erhalten. Es existiert nicht mehr als eigene Sprache, die dem Hochdeutschen gegenübersteht, sondern das Niederdeutsche ist im Norden unserer Republik in das Gesamtsystem des Deutschen integriert. Das entsprechende gilt für die gegenwärtige niederdeutsche Literatur der DDR. Einerseits führt diese Literatur die Traditionen der Volkskultur und der realistischen niederdeutschen Dichtung der Vergangenheit fort. Andererseits ist sie in die sozialistische Nationalkultur der DDR integriert, leistet wie sie einen Beitrag beim Formen der sozialistischen Persönlichkeit, ihres Intellekts, ihres Charakters und ihres Gefühlsreichtums und weckt das Heimatbewußtsein.
Erforschung, Erhaltung und Weiterentwicklung der Überlieferungen des Niederdeutschen und seines heutigen Anteils in unserem gesellschaftlichen Leben sind daher mit Recht das Ziel zahlloser Aktivitäten in der Bevölkerung, zugleich aber auch das Ziel des von den Räten der Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg 1978 gegründeten „Mecklenburgischen Folklorezentrums“, denn – so heißt es in dem Gründungsbeschluß dieses Zentrums – „das Niederdeutsche, seine sprachlichen, literarischen und kulturellen Traditionen stellen ein notwendiges Glied unserer Nationalkultur und der ethnischen Besonderheiten der sozialistischen Nation der DDR dar“. (Hans Joachim Gernentz in „Niederdeutsch gestern und heute“. Beiträge zur Sprachsituation in den Nordbezirken der Deutschen Demokratischen Republik in Geschichte und Gegenwart. Rostock 1980)
Buchanfang:
De nich kennt, wat vergahn is,
kann nich begriepen,
wat nu is;
de nich begrippt wat is,
kann nich weiten,
wat ward.
Frontispiz und Einbandgestaltung: Werner Schinko
Hinstorff Verlag, Rostock
Reihe: Hinstorff Bökerie ; Bd. 21
1. Auflage 1987
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