24 Februar 2025

Ferdinand Freiligrath

Seitdem dieser hier zu singen angefangen, sind wir alle Spatzen. Adelbert von Chamisso. Ich schätze denselben hoch, und ich zähle ihn zu den bedeutendsten Dichtern, die seit der Juliusrevolution in Deutschland aufgetreten sind.
Heinrich Heine

Ferdinand Freiligrath, geboren am 17. Juni 1810 in Detmold. Sohn eines Lehrers; Gymnasium in Detmold; 1825-1831 kaufmännische Lehre; 1832-1836 kaufmännischer Angestellter in Amsterdam, dann in Soest, Barmen. Darmstadt; 1842 Übersiedlung nach St. Goar am Rhein; als er sich von der revolutionären Stimmung des deutschen Bürgertums mitgerissen zum politisch engagierten Lyriker zu entwickeln begann, wurden seine Gedichte verboten; verweigerte 1844 die weitere Annahme der 1842 ausgesetzten königlichen Pension; emigrierte nach Belgien, später in die Schweiz und nach England; in Brüssel 1845 Freundschaft mit Karl Marx, in Zürich Bekanntschaft mit Gottfried Keller; Verbindung mit deutschen Demokraten (Follen, Fröbel, Ruge); Mai 1848 nach Düsseldorf, Bekanntschaft mit Ludwig Feuerbach, Robert Blum; schloß sich dem Volksverein an, Ehrenmitglied des Kölner Arbeitervereins; Juli August 1848 Delegierter der Demokratenkongresse in Frankfurt/Main und Köln; wegen des Gedichts Die Toten an die Lebenden Verhaftung und Prozeß, Freispruch unter dem Druck der revolutionären Verhältnisse; Oktober 1848 Eintritt in die Redaktion der Neuen Rheinischen Zeitung: 1849-1853 Mitglied des Bundes der Kommunisten und seiner Zentralbehörde; nach dem Scheitern der bürgerlichen Revolution Differenzen mit Marx und Engels; Flucht nach Holland, Ausweisung; 1851 erneutes Exil in London; 1856-1865 Leiter einer Schweizer Bankfiliale; 1868 (nach Amnestierung und Überreichung einer finanziellen Ehrengabe) Rückkehr nach Cannstatt; lehnte in den letzten Lebensjahren als „alter Achtundvierziger“ und Gegner Bismarcks alle „reichsamtlichen“ Ehrungen ab. Ferdinand Freiligrath starb am 18. März 1876 in Cannstatt. Gedichtbände: Gedichte (1838), Gedichte (1841), Gedichte zum Besten des Kölner Doms (1842, zus. mit E. Duller), Ein Glaubensbekenntnis (1844), Leipzigs Toten (1845), Ça ira (1846), Zwischen den Garben (1847/49), Neuere politische und soziale Gedichte (1849 und 1851, zwei Hefte), Neue Gedichte (1877), Nachgelassenes (1883); Ausgaben: Gesammelte Dichtungen (1870/71), Sämtliche Werke (1907), Werke (1962), Gedichte (1973) und andere.

Auswahl für dieses Heft: Bernd Jentzsch
Umschlagvignette und Grafik: Herbert Sandberg

Verlag Neues Leben, Berlin
Reihe:
Poesiealbum 102
1. Auflage 1976  

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